Sonderpädagogische Schulen leisten nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Baden-Württemberg (AGFS) einen wesentlichen Beitrag zur Inklusion. Sie seien Motor derselben und nicht Bremse, heißt es in einem Positionspapier, das die AGFS am Montag in Stuttgart anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am Dienstag (3. Dezember) vorgestellt hat. Das Papier trägt den Titel „Inklusion ist mehr als gemeinsamer Unterricht“.
„So verschieden wie die Bedarfe der jungen Menschen mit Behinderung sind, muss auch der schulische Weg sein dürfen“, sagte Gerd Bürkle, Geschäftsführer des evangelischen Schulwerks Baden und Württemberg. Gemeinsamer Unterricht und Unterricht an einer sonderpädagogischen Schule dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Beide leisteten einen unverzichtbaren Beitrag zu Inklusion und Teilhabe in der Gesellschaft.
Nach Ansicht von Christiane Stöppler, Geschäftsführerin des Hör- und Sprachzentrums des diakonischen Unternehmens „Die Zieglerschen“, wird schulische Inklusion in der politischen Debatte vielfach reduziert auf einen gemeinsamen Unterricht an allgemeinbildenden Schulen. Inklusion sei aber eine umfassende, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ziel müsse es sein, Menschen mit Behinderungen Teilhabe auf dem gesamten Lebensweg zu ermöglichen.
Die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Baden-Württemberg vertritt rund 640 allgemein- und berufsbildende Ersatzschulen mit insgesamt rund 120.000 Schülern. Sie erarbeitet Grundsätze und Ziele für das freie Bildungswesen und ist Ansprechpartnerin für Politik, Regierung und Schulaufsicht. (2704/02.12.2024)