Ein Erinnerungstag im Dorfgemeinschaftshaus von Dechow (Landkreis Nordwestmecklenburg) ist am 14. Juni dem Gedenken an die Zwangsaussiedlungen an der früheren innerdeutschen Grenze in Westmecklenburg gewidmet. Geplant sind Vorträge und zum Abschluss ein Gedenken mit Andacht am Gedenk- und Lernpfad für das geschleifte Dorf Lankow, wie der Landesbeauftragte Mecklenburg-Vorpommerns für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Burkhard Bley, am Mittwoch in Schwerin informierte. Die Veranstaltung des Grenzhus Schlagsdorf erfolgt in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Schlagsdorf, dem Landesbeauftragten MV, der Landeszentrale für politische Bildung MV, dem Landkreis Nordwestmecklenburg und dem Biosphärenreservat Schaalsee.
Den beiden Zwangsaussiedlungsaktionen 1952 und 1961 fielen den Angaben zufolge in Westmecklenburg über 3.000 Menschen zum Opfer. Sie mussten innerhalb von Stunden ihre Sachen packen, verloren oft Haus und Hof. In ihre Heimat durften sie bis zum Ende der SED-Herrschaft nicht zurückkehren. „In grenzfernen Regionen mussten sie ein neues Leben beginnen, oft stigmatisiert und überwacht. Manche retteten sich in den Westen oder ergriffen später die Flucht, viele blieben in der DDR und begannen ein neues Leben“, hieß es.