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Veranstalter der Republica warnen vor “digitalem Faschismus”

Einmal im Jahr kommen Politiker, Forscher, Aktivisten und Kreative in Berlin zur Republica zusammen, um über die Zukunft der Digitalisierung zu diskutieren. In diesem Jahr dreht sich alles um den Dialog der Generationen.

Die Veranstalter der Digitalkonferenz Republica warnen vor einem “digitalen Faschismus”. Er sei keine Dystopie mehr, sagte Republica-Gründer Markus Beckedahl bei der Eröffnungsveranstaltung der Konferenz am Montag in Berlin. Durch die Allianz von Autokraten und Tech-Milliardären werde der digitale Faschismus real, so Beckedahl weiter: “Es ist gefährlich, wenn ausgerechnet diese Menschen die digitalen Diskursräume kontrollieren, die wir alle tagtäglich nutzen”, sagte Beckedahl vor allem im Hinblick auf die Entwicklungen in den USA und die Zusammenarbeit von Elon Musk und Donald Trump.

Die nach eigenen Angaben größte Digital- und Gesellschaftskonferenz Europas steht in diesem Jahr unter dem Motto “Generation XYZ”. Den Veranstaltern zufolge will man bis Mittwoch nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen verschiedenen Generationen suchen und Wege diskutieren, die Demokratie auch im digitalen Raum zu schützen.

“Die Demokratie brennt”, warnt Johnny Haeusler, ebenfalls Teil des Gründungsteams der Republica, bei der Eröffnungsveranstaltung. “Autokraten machen sich zunutze, wovor wir seit vielen Jahren warnen.” Wer die Technologie kontrolliere, kontrolliere die Narrative und damit auch die Realität, so Haeusler weiter: “Das ist nicht die digitale Revolution, die wir uns vorgestellt haben.”

Insgesamt finden auf 23 Bühnen insgesamt 650 Sessions statt, bei denen über 1.100 Personen sprechen sollen, darunter auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) und Digitalminister Karsten Wildberger (CDU). Auch zahlreiche Wissenschaftler, Aktivisten und Kreative sind unter den Vortragenden. Erstmals präsentieren sich 2025 die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF gemeinsam auf der Republica.

Die Republica wird seit 2007 einmal im Jahr veranstaltet. 2025 findet sie zum 18. Mal statt. Im vergangenen Jahr zählten die Veranstalter an drei Veranstaltungstage 30.000 Besucher. Parallel zur Republica findet auch in diesem Jahr zeitgleich wieder die Tincon als Konferenz für Jugendkultur statt, die sich an junge Menschen im Alter von 13 bis 25 Jahren richtet.