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VdK legt Berechnungen zur Finanzierbarkeit des Sozialstaats vor

Der „Alltag der Zweiklassenmedizin“ zerstöre das Vertrauen in die Sozialsysteme, sagt der Sozialverband VdK – und fordert unter anderem die Einführung einer Bürgerversicherung.

Der VdK fordert neben einer Bürgerversicherung weitere Maßnahmen zur Stärkung des Sozialstaats  (Symbolbild)
Der VdK fordert neben einer Bürgerversicherung weitere Maßnahmen zur Stärkung des Sozialstaats (Symbolbild)Imago / Christian Ohde

Der Sozialverband VdK fordert die Einführung einer Bürgerversicherung. Der Leiter der Abteilung Sozialpolitik des VdK, Jonas Fischer, sagte in Berlin bei der Vorstellung von Berechnungen zur Finanzierbarkeit des Sozialstaats, der „Alltag der Zweiklassenmedizin“ zerstöre das Vertrauen in die Sozialsysteme. Neben einer einheitlichen und solidarischen Kranken- und Pflegeversicherung fordert der VdK ein einheitliches Rentensystem, bessere Armutsbekämpfung und mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung.

VdK: Geringere Sozialversicherungsbeiträge möglich

Laut den Berechnungen des VdK könnten schon heute ohne jede Reform die Beiträge für die Sozialversicherungen um mehr als vier Prozentpunkte niedriger liegen als bislang. Voraussetzung sei, dass gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie eigentlich vorgesehen aus Steuermitteln bezahlt würden. Beispiele für solche sogenannten versicherungsfremden Leistungen seien etwa Rentenbeiträge für pflegende Angehörige oder Sozialversicherungsbeiträge für Ehepartner und Kinder.

Um die dafür nötigen Steuereinnahmen zu erzielen, schlägt der VdK unter anderem die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, eine Reform der Erbschafts- und Schenkungssteuer sowie der Einkommenssteuer vor. Freibeträge sollten hier jeweils dafür sorgen, dass nur Menschen mit hohen Einkünften und Vermögen belastet würden.