Ein von der Universität Hamburg geleitetes internationales Forschungsprojekt widmet sich der Frage, wie europäische Wohlfahrtsstaaten auf die sozialen Risiken der Klimakrise reagieren. Das Projekt trägt den Namen „WELRISCC“ („Welfare State Responses to Social Risks in Times of Climate Change“), die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten eine Fördersumme in Höhe von 1,5 Millionen Euro, wie die Uni Hamburg am Montag mitteilte. Projektleiterin ist Katharina Zimmermann vom Fachbereich Sozialökonomie. Am Projekt beteiligt sind Forschende aus Deutschland, Frankreich, Slowenien, Schweden und dem Vereinigten Königreich. „WELRISCC“ wird für zwei Jahre über die internationalen Förderprogramme „NORFACE/CHANSE“ finanziert.
Zum einen stünden die direkten Bedrohungen der Klimakrise wie Dürren, Hitze oder Überschwemmungen im Fokus. Sie könnten eine Vielzahl von Risiken für menschliches Wohlergehen mit sich bringen. Zum anderen könnten auch indirekte Risiken bestehende soziale Ungleichheiten weiter verstärken. „Dazu zählen Risiken, die sich aus politischen Maßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels und die Anpassung daran ergeben wie die Auswirkungen von Emissionssteuern auf die unteren Einkommensschichten“, sagte Zimmermann.
Das Forschungsprojekt analysiere mit sozialwissenschaftlichen Methoden die Reaktionen einzelner Wohlfahrtsstaaten auf diese Entwicklungen. Ziel sei es, Unterschiede zu erfassen und neue theoretische Ansätze für die zukünftige Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und sozialen Programmen von Wohlfahrtsstaaten zu entwickeln.
Neben den direkt beteiligten internationalen Einrichtungen arbeitet „WELRISCC“ den Angaben zufolge zusätzlich mit wissenschaftlichen Partnern aus Serbien, Norwegen, der Slowakei, Italien, Belgien, den Niederlanden und Dänemark sowie mit dem European Trade Union Institute in Brüssel und der Nichtregierungsorganisation „CEE Bankwatch“ in Prag zusammen.