Zu den Wochen gegen Rassismus werden in Deutschland mehr als 250.000 Menschen bei insgesamt 4.000 Veranstaltungen erwartet. Darauf verwies der Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, Jürgen Micksch, zum Auftakt in Erfurt bei der Programmvorstellung. Veranstalter seien etwa Sportverbände, Kirchen oder Kommunen.
Thüringens Justizministerin Doreen Denstädt (Grüne) betonte, es sollten damit die Menschen gestärkt werden, die sich gegen Rassismus engagieren oder davon betroffen sind. Thüringen sei hier aufgrund der starken AfD im Land in besonderer Verantwortung, sagte die diesjährige Botschafterin der Veranstaltungsreihe.
Keine Einladung zwischen Juden und Muslimen
Micksch betonte, das Interesse an einzelnen Programmpunkten sei in diesem Jahr besonders hoch. Mit Blick auf mutmaßliche Planungen der AfD zur millionenfachen Abschiebung von Menschen mit ausländischen Wurzeln sagte er, nach den Protestkundgebungen dagegen folge mit den Wochen gegen Rassismus bis zum offiziellen Ende am 24. März eine Phase der Reflexion. Einzelne Veranstaltungen sollen jedoch noch bis zur Europawahl am 9. Juni angeboten werden.
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Ein Wermutstropfen: Micksch bedauerte, dass durch den Gaza-Krieg gegenseitige Einladungen zwischen Juden und Muslimen in diesem Jahr die Ausnahme sein. Beide Seiten seien geschockt von den Ereignissen seit dem 7. Oktober 2023.