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Umfrage: Umwelt und Klima wichtiger als Migration und Wirtschaft

Das ist – angesichts heftiger Debatten um Asyl und Migration – überraschend: Für die Wähler bleiben Umwelt und Klimawandel das wichtigste Problem der Politik. Allerdings sinkt die Bedeutung im Zeitvergleich.

Umweltschutz und Klimawandel bleiben für die Wähler das wichtigste Problem der Politik. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI), das der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Samstag) exklusiv vorliegt.

Demnach nannten 39 Prozent der Befragten “Umwelt und Klimawandel” als eines der “beiden wichtigsten Probleme”, denen Deutschland derzeit gegenüberstehe. Dahinter folgen die “wirtschaftliche Lage” und die “Einwanderung” mit jeweils 32 Prozent. Die “internationale Sicherheitslage” gaben 22 Prozent an, die Inflation 19 Prozent. Die Langzeitbefragung, für die Forsa jedes Jahr dieselben Personen befragt, wurde im Zeitraum vom 25. September bis zum 15. Oktober 2024 durchgeführt.

Im Vergleich zu früheren Jahren hat die Bedeutung ökologischer Themen jedoch abgenommen. Vor drei Jahren hatten noch 59 Prozent der Befragten “Umwelt und Klimawandel” als eines der beiden wichtigsten Probleme eingestuft. Der Rückgang lässt sich unter den Anhängern aller Parteien beobachten. Besonders deutlich fällt er für die Anhänger von CDU und CSU aus. Fand vor vier Jahren noch fast jeder zweite Anhänger dieser Parteien, Klimawandel und Umwelt seien ein dringendes Problem, war es im vergangenen Jahr nur noch gut jeder fünfte.

Den höchsten Stellenwert hat das Thema weiterhin unter den Befragten, die den Grünen zuneigen, allerdings ist auch hier ein Bedeutungsverlust festzustellen. Etwa drei von vier Befragten mit dieser Parteienpräferenz sehen “Umwelt und Klimawandel” als eines der beiden wichtigsten Probleme, vor vier Jahren waren es noch fast 90 Prozent. Von den Befragten, die der AfD zuneigen, ist es nur gut jeder Hundertste.