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Mehrheit in der EU würde für gutes Fleisch mehr zahlen

Für besseres Fleisch mehr bezahlen? Für den Großteil der EU-Bürger laut einer Umfrage kein Problem. Darüber, wie viel mehr es am Ende aber sein darf, gibt es verschiedene Ansichten.

 Nutztiere werden laut einer Studie der Universität Osnabrück in deutschen Biologie-Schulbüchern systematisch diskriminiert
Nutztiere werden laut einer Studie der Universität Osnabrück in deutschen Biologie-Schulbüchern systematisch diskriminiertImago / Harald Dostal

Eine Mehrheit der Menschen in der EU würde mehr Geld für tierische Produkte wie Fleisch und Eier zahlen – wenn dadurch mehr zum Wohl der Tiere beigetragen wird. Laut einer in Brüssel veröffentlichten Umfrage der europäischen Organisation Beuc sind sieben von zehn EU-Bürgerinnen und -Bürgern bereit, grundsätzlich mehr für tierische Nahrungsmittel zu zahlen, die unter höheren Tierwohlstandards produziert werden.

Wie viel höher die Kosten liegen dürfen, wird jedoch unterschiedlich bewertet. So sei die Hälfte derer, die grundsätzlich mehr bezahlen würden, bereit, bis zu fünf Prozent höhere Kosten hinzunehmen. 30 Prozent würden bis zu 10 Prozent, 12 bis zu 20 und 8 Prozent sogar mehr als 20 Prozent mehr zahlen. Hingegen gaben 17 Prozent der Befragten an, schon die derzeitigen Preise für Fleisch nur noch unter Schwierigkeiten aufbringen zu können.

Tierwohl für Mehrheit das zentrale Thema

Generell halten laut Umfrage rund neun von zehn Befragten Tierwohl für ein zentrales Thema und würden auch neue Gesetze unterstützen, die die Haltungsbedingungen von Nutztieren verbessern. Dazu zählten etwa mehr Raum für die Tiere sowie ein Verbot für Käfighaltung und Verstümmelungen. Drei Viertel der Befragten wünschen sich zudem mehr Informationen über die Produkte etwa durch Label, die Auskunft über Herkunft und Haltung der Tiere geben.

Für die Umfrage befragte Beuc den Angaben zufolge im November jeweils rund 1.000 repräsentativ ausgewählte Personen in den acht EU-Mitgliedsstaaten Deutschland, Belgien, Niederlande, Italien, Portugal, Spanien, Schweden und Ungarn. Von den Befragten gaben 84 Prozent an, regelmäßig Fleisch zu essen, 11 Prozent gelegentlich. Jeweils zwei Prozent bezeichneten sich als Vegetarier oder Pescetarier, die kein Fleisch, jedoch Fisch essen. Ein Prozent lebe vegan und verzichte auf alle tierischen Lebensmittel.

Beuc bezeichnet sich selbst als europäischer Verbraucherverband. Der Organisation gehören aus Deutschland die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sowie als angeschlossenes Mitglied die Stiftung Warentest an. Beuc wird von der EU-Kommission gefördert.