Sollen die Kirchen Entwicklungszusammenarbeit leisten? Eine aktuelle Studie hat sich mit dieser Frage beschäftigt und kam zu einem eindeutigen Ergebnis.
Kirchliche Akteure spielen in der Entwicklungszusammenarbeit in der öffentlichen Wahrnehmung offenbar eine untergeordnete Rolle. Wie das Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit am Donnerstag in Bonn mitteilte, sehen nur 31 Prozent der Bevölkerung die Kirchen in der Verantwortung, Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit durchzuführen. Demgegenüber sieht knapp jeweils die Hälfte die EU oder multilaterale Akteure wie das Entwicklungsprogramm der UN in der Pflicht. Auch Nichtregierungsorganisationen aus Deutschland sowie die Bundesregierung werden mit 35 Prozent bzw. 32 Prozent noch vor den Kirchen als Träger der Entwicklungszusammenarbeit genannt.
Für den Bericht nutzte das Institut nach eigenen Angaben Ergebnisse des Development Engagement Lab der Universitäten London und Birmingham, in dem jährlich aus mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, je 6.000 Personen über ihr Wissen zum Thema Entwicklungszusammenarbeit befragt werden. Zudem erfasse auch das Institut zweimal jährlich unter rund 2.000 zufällig ausgewählten Personen in Deutschland online ein Meinungsbild zur Entwicklungspolitik.