Von Armut bis Krieg: Aktuell gibt es viele Themen, die den Deutschen Sorgen bereiten. Zunehmend gilt das für die Inflation – auch wenn ein anderes Thema das Sorgenbarometer des Ipsos-Instituts anführt.
Die Sorge der Deutschen vor Inflation ist wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump deutlich gestiegen. Die Angst vor steigenden Preisen nahm im April laut einer Umfrage im Vergleich zum Vormonat um 8 Prozentpunkte zu, wie das Meinungsforschungsinstitut Ipsos am Dienstag in Hamburg mitteilte. Laut der repräsentativen monatlichen Befragung gehört die Inflation damit wieder für über ein Drittel der Bundesbürger (35 Prozent) zu den größten Sorgen im Land.
An der Spitze des Sorgenbarometers – noch vor der Inflation und zum siebten Mal in Folge – stand im April das Thema Zuwanderung. Für 42 Prozent der Bundesbürger gehört sie zu den Themen, die ihnen am meisten Sorgen bereiten. Das sei der höchste Wert in ganz Europa. Erst mit großem Abstand folgten Großbritannien (33 Prozent), die Niederlande (28 Prozent) und Frankreich (26 Prozent). Im weltweiten Vergleich sei die Sorge um Migration nur in Chile (47 Prozent) ausgeprägter.
Zu den Top fünf der größten Sorgen in Deutschland gehörten zudem die Themen Armut und soziale Ungleichheit (35 Prozent), Kriminalität und Gewalt (30 Prozent) und militärische Konflikte (27 Prozent). Der Klimawandel beunruhige nur noch 17 Prozent der Befragten, laut Ipsos ein Rückgang um 5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat.
Trotz der steigenden Sorge um Inflation sehen 25 Prozent der Befragten das Land derzeit auf einem guten Weg – 8 Prozentpunkte mehr als zum Tiefstand im Februar. 75 Prozent sind aber anderer Meinung. Auch die wirtschaftliche Lage in Deutschland wird etwas besser eingeschätzt: 28 Prozent halten sie derzeit für gut, 2 Prozentpunkte mehr als im März. Mit 72 Prozent sei aber auch hier die Mehrheit gegenteiliger Meinung.
Die Daten für “What Worries the World” werden laut Ipsos monatlich online in 29 Ländern erhoben – vom 21. März bis 4. April bei über 25.000 Personen. In Deutschland seien zuletzt 1.000 Menschen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren stichprobenartig beteiligt worden. Für die Bundesrepublik gilt die Umfrage den Angaben zufolge als repräsentativ.