Nach der Einstufung als gesichert rechtsextremistisch durch den Verfassungsschutz fordert eine Mehrheit der Wahlberechtigten einer Umfrage zufolge ein konsequentes Vorgehen gegen die AfD. 62 Prozent der Befragten sprächen sich gegen Steuergelder für die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung aus, teilte die Kampagnen-Organisation Campact als Auftraggeberin der Umfrage am Donnerstag in Berlin mit. Für die Einleitung eines AfD-Verbotsverfahrens auf Bundesebene seien 50 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Unter Unionsanhängern seien es sogar 61 Prozent.
70 Prozent der Unionswähler forderten zudem eine Verpflichtung, nicht mit den Rechtsextremen zusammenzuarbeiten. Bei SPD-Wählerinnen- und -wählern waren es 93 Prozent, bei Grünen 89 und bei Linken 81 Prozent. 73 Prozent der Befragten forderten ferner mehr Geld für Förderprogramme gegen rechts. 85 Prozent sprachen sich für mehr politische Bildung in Schulen und der Erwachsenenbildung aus. 69 Prozent der Wahlberechtigten forderten, dass Beamte oder Angestellte im Öffentlichen Dienst auf Verfassungstreue überprüft werden sollten.
Der geschäftsführende Vorstand bei Campact, Felix Kolb, nannte die Ergebnisse einen deutlichen Appell an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und seine Minister: „Die schwarz-rote Bundesregierung muss im Kampf gegen Rechtsextremismus einen Gang hochschalten und diesen zu einer Top-Prio machen.“
Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge Mitte Mai 1.514 Wahlberechtigte in Deutschland ab 18 Jahren von der Agentur für Wahl- und Meinungsforschung pollytix befragt.