Nächstenliebe ja, Auferstehung nein – so lassen sich die Ergebnisse einer Umfrage zusammenfassen, die das Meinungsforschungsinstitut für das Christliche Medienmagazin PRO durchgeführt hat. Demnach ist das Image des Christentums vielfach durchaus positiv: Mehr als jede und jeder zweite Befragte verbindet die Glaubensrichtung mit Nächstenliebe (69 Prozent), gut die Hälfte mit Wohltätigkeit (52 Prozent) und fast die Hälfte mit Engagement für Benachteiligte (49 Prozent).
Vor 20 Jahren sei die Wahrnehmung dieser Werte noch stärker ausgeprägt gewesen, hieß es. Zudem hätten zugleich negative Einschätzungen zugenommen, die das Christentum mit “starrem Festhalten an althergebrachten Glaubenssätzen” (51 Prozent), einer “Rückwärtsgewandtheit” (45 Prozent) oder einer “Benachteiligung der Frau” (35 Prozent) verbinden. “Die Menschen haben eine schwächere Vorstellung davon, was Christentum bedeutet”, erklärte Thomas Petersen von Allensbach. Dieses Muster sei aus der Marktforschung bekannt: “Es ist, als ob sich ein Grauschleier über die Marke legt. Sie verblasst.”
Glaube interessiert vor allem, wenn sich Promis zu Gott bekennen
Mehr als ein Viertel der Befragten glauben laut Umfrage, “dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist” – also gewissermaßen an den Kern des christlichen Glaubens. An eine Auferstehung der Toten glauben demnach 18 Prozent. Auch diese beiden Werte seien rückläufig.
Diese Entwicklung wirke sich auch auf die Sichtbarkeit von Kirche aus: Medienbeiträge zu Sinn- und Glaubensfragen nehmen demnach knapp 30 Prozent der Befragten häufig oder gelegentlich wahr. Von denen, die solche Beiträge registrieren, interessiert sich ein Viertel für diese Themen – bei den unter 30-Jährigen sind es 17 Prozent.
Zugleich zeige die Umfrage einen Ausreißer: 40 Prozent der Befragten finden es nach eigenen Angaben sympathisch, wenn sich Prominente öffentlich zu Gott bekennen oder erklären, dass sie Kraft aus dem Glauben schöpfen. – Das Allensbach-Institut befragte laut Angaben insgesamt 1.321 Personen mündlich-persönlich, die nach einem Quotenverfahren ausgewählt wurden. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahre.