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TU-Präsidentin verliert Posten in Zukunftsrat des Kanzlers

Geraldine Rauch will an der Spitze der TU bleiben – allen Vorwürfen zum Trotz. Doch ihre Entscheidung wird harsch kritisiert. Nun verliert sie ihren Sitz im Expertenrat von Olaf Scholz.

Seit dem 1. April 2022 ist Geraldine Rauch Präsidentin der Technischen Universität Berlin
Seit dem 1. April 2022 ist Geraldine Rauch Präsidentin der Technischen Universität BerlinImago / Funke Foto Services

In der Debatte um anhaltende Rücktrittsforderungen verliert die Präsidentin der Berliner Technischen Universität (TU), Geraldine Rauch (41), ihren Sitz im Zukunftsrat von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Mit Blick auf die nach zwei Jahren anstehende Neuberufung der Mitglieder habe der Bundeskanzler entschieden, Rauch nicht wieder zu berufen, sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in Berlin. Die Vorwürfe gegen sie seien schwerwiegend und nicht ausgeräumt worden, so die Begründung.

Rauch hatte mit Likes für antisemitische Postings zum Gaza-Krieg auf der Online-Plattform X einen Eklat ausgelöst. 13 Senatoren des Akademischen Senats der TU Berlin hatten sich daraufhin in einem internen Verfahren der Universität für einen Rücktritt von Rauch ausgesprochen, 12 dagegen. Rauch erklärte am Donnerstagabend nach einer Bedenkzeit von 24 Stunden, sie wolle im Amt bleiben und an ihren Fehlern arbeiten. Die Entscheidung ruft viel Kritik hervor.

Der im Juli 2022 von Scholz berufene Zukunftsrat soll technologische Entwicklungen und Innovationen in den Blick nehmen und dazu Empfehlungen abgeben. Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) hatte bereits am Donnerstag gefordert, dass Rauch wegen der Antisemitismus-Vorwürfe das Expertengremium verlassen müsse.