Donald Trump hat nur ein Faksimile der Geburtsurkunde seines Pfälzer Großvaters Friedrich als Gastgeschenk von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bei dessen Antrittsbesuch in Washington erhalten – das Original liegt im Landesarchiv in Speyer. Das Landesarchiv bestätigte am Freitag einen Bericht des „Mannheimer Morgen“, wonach die Archivare auf Anfrage des Auswärtigen Amtes für den US-Präsidenten eine digitale Kopie der Geburtsurkunde von Friedrich Trump (1869-1918) angefertigt hätten. In Berlin wurde es auch ins Englische übersetzt, das Original bleibe in der Domstadt Speyer.
Das Originaldokument in Sütterlinschrift dokumentiert die Geburt Friedrich Trumps – der sich später Frederick nannte – am 14. März 1869 in Kallstadt an der Weinstraße. US-Präsident Trump dankte Bundeskanzler Merz am Donnerstag bei dem Gespräch im Weißen Haus für die goldgerahmte Kopie der Geburtsurkunde seines Großvaters aus dem malerischen Winzerort: „Das ist wunderschön“, sagte er. „Wir werden das aufhängen.“
Der Namensvetter von Bundeskanzler Merz war im Alter von 16 Jahren nach einer Friseurlehre in die USA ausgewandert. Friedrich Trump machte als Geschäftsmann sein Geld unter anderem mit Restaurants während des Goldrauschs und legte damit den Grundstein für das spätere Immobilien-Imperium der Trump-Familie.
Friedrich Trump wollte übrigens in die damals bayerische Pfalz zurück, um eine Ehefrau zu finden. Die Behörden nahmen ihm aber die Staatsbürgerschaft und wiesen ihn aus – er war seiner Pflicht zum Wehrdienst nicht nachgekommen. Auch die Briefe des Auswanderers die bayerische Kreisregierung sind im Landesarchiv verwahrt. Sein Enkel Donald Trump zeigte bislang nur wenig Interesse an seinen deutschen Wurzeln: Bei Zwischenstopps auf der US-Airbase Ramstein schaute er bisher nicht in Kallstadt vorbei.