Artikel teilen:

“Papst” Trump richtet Kommission für Religionsfreiheit ein

Er postet Bilder von sich selbst als Papst, dann richtet US-Präsident Donald Trump eine Kommission für Religionsfreiheit ein – mit zwei ihm treu ergebenen Bischöfen als Mitgliedern.

Menschen aller Glaubensrichtungen und ihre religiösen Freiheiten möchte Präsident Trump mit der Kommission verteidigen
Menschen aller Glaubensrichtungen und ihre religiösen Freiheiten möchte Präsident Trump mit der Kommission verteidigenIMAGO / Newscom World

US-Präsident Donald Trump möchte die aktuelle Aufmerksamkeit rund um kirchliche Fragen offenbar in eigener Sache nutzen: So hat er nicht nur ein entsprechendes KI-generiertes Bild, das ihn als Papst zeigt, via Social Media geteilt und kommentiert, sondern auch eine neue “Kommission für Religionsfreiheit” eingerichtet.

Das entsprechende Dekret unterzeichnete Trump am 1. Mai bei einer interreligiösen Veranstaltung zum Nationalen Gebetstag im Rosengarten des Weißen Hauses. Mitglieder der Kommission sollen demnach unter anderen der New Yorker Kardinal Timothy Dolan und der Bischof von Winona-Rochester, Robert Barron, sein. Beide gelten als äußerst Trump-freundlich.

Die Kommission soll nach Angaben des Weißen Hauses das Büro für Glaubensfragen und den Rat für Innenpolitik beraten. Sie habe die Aufgabe, einen umfassenden Bericht über die Grundlagen der Religionsfreiheit in Amerika, Strategien zur Sensibilisierung für den friedlichen religiösen Pluralismus in Amerika, aktuelle Bedrohungen der Religionsfreiheit und Strategien zur Erhaltung und Verbesserung des Schutzes für künftige Generationen zu erstellen.

Abwesenheit wegen Konklave ärgert Trump

Seine Regierung verteidige Menschen aller Glaubensrichtungen und ihre religiösen Freiheiten im In- und Ausland, betonte Trump bei der Veranstaltung. Dass Kardinal Dolan der Veranstaltung fernblieb, weil er sich zur anstehenden Papstwahl in Rom aufhält, habe ihn verärgert, wird der US-Präsident zitiert. Gleichwohl habe er ja wegen des Konklaves “wirklich eine Ausrede”.

Der zweite ernannte katholische Vertreter, Bischof Barron, kommentierte seine Berufung in die Kommission in Sozialen Medien so: “Die Religionsfreiheit in unserem Land ist seit Jahrzehnten ein zentrales Anliegen der katholischen Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten; und ich sehe meine Aufgabe darin, die Perspektive der katholischen Soziallehre einzubringen, wenn sich die Kommission bemüht, die öffentliche Politik in dieser Angelegenheit zu gestalten.”

Trump steht bei der US-Bischofskonferenz unter anderem wegen seiner rigorosen Abschottungspolitik gegenüber Migranten und Flüchtlingen und seinen politischen Positionen in Bezug auf Umwelt und Todesstrafe in der Kritik. Zuspruch erhält der Präsident indes für seinen restriktiven Kurs bei den Themen Lebensschutz und Geschlechterpolitik.