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Trauer um früheren RTL-Chef Helmut Thoma

Mit Trauer haben Vertreter aus der Politik auf den Tod des früheren RTL-Chefs Helmut Thoma reagiert. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer würdigte den österreichischen Medienmanager am Montag als „Geburtshelfer des Privatfernsehens“ in Deutschland und „mutigen Visionär“. Der Gründer des Fernsehsenders RTL habe weit über seine Zeit hinaus Maßstäbe als einer der erfolgreichsten Medienmanager im deutschsprachigen Raum gesetzt. Wie österreichische Medien am Montag meldeten, starb Thoma bereits am 3. Mai an seinem 86. Geburtstag an Herzversagen.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erklärte, Thoma habe das Privatfernsehen in Deutschland „mit unerschütterlichem Gestaltungswillen revolutioniert“. Sein Gespür für Zuschauerinteressen, sein unkonventioneller Ansatz und seine pointierte Art hätten ihn zu einer prägnanten und unverwechselbaren Figur der Branche gemacht. Der rheinland-pfälzische Regierungschef Alexander Schweitzer (SPD) hob hervor, dass Thoma die deutsche und auch die europäische Medienbranche maßgeblich mitgeprägt und dazu beigetragen habe, „dass wir heute eine der vielfältigsten Medienlandschaften weltweit haben“.

Thoma, der zunächst als Justiziar beim Österreichischen Rundfunk (ORF) arbeitete, ging 1973 zur deutschen Generalvertretung von Radio Luxemburg nach Frankfurt und stieg dort rasch auf. 1982 wurde er Direktor des deutschen Radioprogramms von RTL und 1984 Direktor des Fernsehprogramms RTLplus. Ab 1986 war er Sprecher der Geschäftsführung von RTLplus Deutschland Fernsehen und ab 1991 alleiniger Geschäftsführer. 1998 zog sich Thoma aus der RTL-Geschäftsführung zurück, in den Folgejahren übernahm er zahlreiche Beratungs- und Aufsichtsmandate.