Politiker und leitende Geistliche aus Hessen und Rheinland-Pfalz haben den verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler gewürdigt. Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) nannte Köhler einen hochgeschätzten Staatsmann. Rheins rheinland-pfälzischer Amtskollege Alexander Schweitzer (SPD) sagte, Köhler habe Deutschland mit Weitsicht vertreten. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, erinnerte an die freundschaftlichen Beziehungen des ehemaligen Bundespräsidenten zu den Kirchen.
Köhler war nach Angaben seines Büros am frühen Samstagmorgen „nach kurzer, schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie in Berlin verstorben“. Der 81-jährige CDU-Politiker war von Juli 2004 bis zu seinem Rücktritt 2010 der neunte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
Rhein wies auf Köhlers Wirken für die internationale Gemeinschaft und insbesondere für Afrika hin. „Als geschätzter Diplomat und Brückenbauer trug er dazu bei, globale Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen und die Rolle Deutschlands in der Welt verantwortungsvoll zu gestalten“, sagte er.
Schweitzer erklärte, Köhler sei nach seinem Amtsverständnis nicht nur Staatsoberhaupt Deutschlands, sondern auch dessen erster Diener gewesen. Er sei ein Mann des Ausgleichs gewesen und habe „einen klaren politischen Kompass gehabt“. Nach seiner Amtszeit als Bundespräsident habe er sich weiter für Afrika engagiert, unter anderem als UN-Sonderbeauftragter für den Westsahara-Konflikt.
Auch Bätzing, würdigte Köhlers Engagement für Afrika. Köhler sei auch ein visionärer Staatsmann mit einer überzeugenden europäischen Perspektive gewesen, sagte er.