Angesichts multipler Krisen in der Welt sollte sich die Kirche nach Ansicht des amtierenden leitenden Theologen der westfälischen Kirche, Ulf Schlüter, auf ihren Auftrag besinnen, das Evangelium zu kommunizieren. Es gehe darum, „das Licht des Evangeliums leuchten zu lassen in dieser zerrissenen, disparaten, widersprüchlichen Welt“, sagte er am Montag vor der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld. Viele Menschen seien „müde und mürbe“ geworden angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, des Klimawandels, der 120 Millionen Flüchtlinge weltweit, der Gefährdung von Demokratie durch autoritäte Konzepte und einer tiefen Wirtschaftskrise.

Theologe Schlüter: Kirche muss sich auf ihren Auftrag besinnen

Bielefeld

Westfalen

Die Deutschen haben laut einer repräsentativen Umfrage weiterhin mehr Angst vor steigenden Preisen als vor einem Krieg. Als größte persönliche Bedrohung wird einer am Montag in Potsdam veröffentlichten Befragung zufolge mit 70 Prozent die Inflation angesehen. Im Vorjahr seien es 75 Prozent gewesen, heißt es in der Studie des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Auf dem zweiten Platz stehen mit 58 Prozent die Spannungen zwischen dem Westen und Russland, 2023 waren dies 55 Prozent.

Deutsche sehen Inflation weiter als größte Bedrohung

Bundeswehr

Russland

Der Lippische Landessuperintendent Dietmar Arends hat vor einer Aushöhlung des Asylrechts gewarnt. Es seien inzwischen verschiedene restriktive Maßnahmen beschlossen worden, andere würden weiter diskutiert, sagte er am Montag in seinem Bericht vor der Lippischen Landessynode in Augustdorf. „Einiges ist kaum mit dem Grundgesetz und grundlegenden völkerrechtlichen Verpflichtungen zu vereinbaren“, betonte der oberste Repräsentant der Landeskirche. Als Beispiel nannte er die beschlossene Reduzierung bis auf Null von Leistungen für Menschen mit einem ablehnenden Dublin-Bescheid. Illegal wären auch pauschale Zurückweisungen von Schutzsuchenden an den Außengrenzen.

Landessuperintendent Arends warnt vor Aushöhlung des Asylrechts

Der Theologische Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, Ulf Schlüter, sieht die christliche Botschaft in Krisenzeiten besonders gefragt. Die Kirche sollte sich auf ihren Auftrag besinnen, „das Licht des Evangeliums leuchten zu lassen in dieser zerrissenen, disparaten, widersprüchlichen Welt“, sagte er am Montag vor der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld. In seinem Jahresbericht vor dem Kirchenparlament forderte er dazu auf, sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch als Teil der Realität der evangelischen Kirche wahrzunehmen. Es gebe sie auf allen Ebenen, in allen Arbeitsbereichen und in allen Formen.

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Ukraine 25. November 2024

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Landessynode: Westfälische Kirche nimmt Krisen in den Blick