Berlin – Auch ohne Martin Luther hätte es nach Einschätzung der Tübinger katholischen Theologin Johanna Rahner „so etwas wie eine Reformation gegeben“. Zur Begründung verwies sie in Berlin auf die vielfältigen Spannungen am Anfang des 16. Jahrhunderts in Kirche, Politik, Kultur und Gesellschaft. Der im Jahr 1517 ausgebrochene Streit um den Ablass, der als Beginn der Reformation gilt, sei „nur der Auslöser, aber nicht entscheidend gewesen“ für die Spaltung der Kirche in Westeuropa, so die Professorin. Im Zentrum der Auseinandersetzung habe die Funktion des Papstes und damit das unterschiedliche Verständnis der Kirche gestanden. KNA

„Reformation auch ohne Luther“

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Reformationstag

Martin Luther

Es ist ein Skandal, der seinesgleichen sucht. Eine entlaufene Nonne heiratet einen katholischen Mönch. Durch seine Heirat mit Katharina von Bora bringt Martin Luther ein jahrhundertealtes gesellschaftliches Gefüge zum Einsturz. Es sind die Reformatoren, allen voran Martin Luther, die zu Beginn der Neuzeit das Bild der Frau verändern. Denn Luther überprüft Werte und Normen seiner Zeit an der Bibel. Und gelangt zu einer in Teilen vollkommen neuen Bewertung des weiblichen Geschlechts: Frauen und Männer sind gleich viel wert – behauptet Luther. Und er geht noch weiter: Das Zölibat? Von Menschen gemacht, nicht gottgewollt. 
Der Film ordnet das Leben Katharinas und ihr Wirken in ihre Zeit ein. Er widmet sich neben dem Schicksal Katharinas auch den Schicksalen anderer Frauen jener Zeit. Frauen, die sich auf Martin Luther verließen und dabei ein enormes Risiko eingingen.

Luther und die Frauen

Leben

Als Nonne lebte Katharina von Bora abgeschieden im Kloster Nimbschen, bis sie mit Anfang 20 die Schriften Martin Luthers liest und mit den Gedanken der Reformation in Kontakt kommt. Sie flieht aus dem Kloster und geht nach Wittenberg. Ihre Geschichte zeigt nun der Fernsehfilm „Katharina Luther“, der am 22. Februar um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird. Karoline Schuch spielt darin die Katharina als eine willensstarke und kluge Frau, die für sich das Recht auf ein eigenständiges&nbsp; Leben erkämpft. Lange Zeit war Katharina Luther vergessen, der Fernsehfilm stellt sie in den Mittelpunkt. Im Interview mit Amet Bick erklärt Karoline Schuch, wie sie sich auf die Rolle der Katharina vorbereitet hat und was sie an ihr fasziniert.

Das „ganze Leben“ wollen Katharina von Bora und Martin Luther samt Ehe, Hausstand und Kindern. Der Film „Katharina Luther“ stellt die Frau an Luthers Seite in den Mittelpunkt, dargestellt von Karoline Schuch. Im Interview erzählt sie von ihrer Rolle

„Eine Frau muss nicht immer gefällig sein“

Glaube

Wittenberg

Darmstadt – Jugendliche können im Internet anschaulich einen Zugang zur Reformation finden: Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat begonnen, zum 500. Reformationsjubiläum eine Kurzfilmreihe rund um Martin Luther zu veröffentlichen. Die sieben je rund fünf Minuten langen Filme verbinden Spiel- und Trickfilmszenen, wie die EKHN in Darmstadt mitteilte. Eine 14 Jahre alte Schülerin trifft dabei auf einen geheimnisvollen Forscher, der ihr durch seine Zeiten-Lupe Schlüsselszenen aus dem Leben Martin Luthers zeigt. Sie entdeckt die Bedeutung von Luthers Erkenntnissen für ihr Leben heute. 
Die unterhaltsamen Videos unter dem Titel „Lupenrein“ greifen Fragen auf wie „Bin ich gut genug?“ und führen zu Antworten Luthers, die bleibend aktuell sind. Fünf Kurzfilme sind inzwischen online gestellt. Dabei werden die Kernthemen der Reformation – Gnade, Glaube, Gottes Wort, Gottesdienst und Christus – auf einfache Weise erklärt. Eine DVD mit allen Filmen soll demnächst erscheinen. Ergänzt werden die Filme durch Unterrichtsideen und Hintergrundinformationen. epd/UK

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Martin Luther 16. Februar 2017

„Reformation auch ohne Luther“

Luther und die Frauen

„Eine Frau muss nicht immer gefällig sein“

Kurzfilmreihe im Internet erklärt Reformation