Am 8. Juni beschäftigt sich der Rat für deutsche Rechtschreibung mit „geschlechtergerechter Sprache“. Ein neues Duden-Buch „Richtig gendern“ erklärt den Umgang mit dem Thema. Die Autorin Gabriele Diewald ist Professorin für Germanistische Linguistik an der Leibniz Universität Hannover. Im Interview erklärt sie, wo sie noch Nachholbedarf sieht.

Gabriele Diewald, Professorin für Germanistische Linguistik, ist genervt von Halbwahrheiten. In ihrem Duden-Buch „Richtig gendern“ erklärt sie den Umgang mit geschlechtergerechter Sprache. Markus Kowalski wollte von ihr wissen, wieso sich viele so schwer mit dem Gendern tun. Welche wunden Punkte berühren das Binnen-I und das Gendersternchen?

Die Zeit zum Gendern ist reif

Gesellschaft

Wo bleiben die Visionen? Wo die Inspirationen? Wo der Aufbruchsgeist der Anfangsjahre? Traurig aber wahr: Aus der Idee Europa ist die Luft raus. 
Möglicherweise liegt es daran, dass sich die Menschen zu sehr an die Errungenschaften der Europäischen Union gewöhnt haben (70 Jahre Frieden und wachsender Wohlstand), wie die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber jetzt sagte (Seite 4). Und richtig ist sicher auch, dass sich die europäischen Institutionen in vielen Fragen&nbsp; zu weit entfernt haben von den Sorgen der Bürgerinnen und Bürger. Daran muss gearbeitet werden. Die EU braucht tatsächlich Reformen. 
Was sie und ihre politischen Vertreter aber noch viel mehr brauchen, ist eine neue Zukunftsvision: ein wieder erwachender Glaube an das gemeinsame Projekt Europa, das Frieden sichert, Grenzen überwindet und Menschen zusammenführt – durch Handel und Wandel, aber auch durch Solidariät und gemeinsame Werte. 
Die EU ist das beste Europa, das es je gab. Überlassen wir es nicht leichtfertig seinen Gegnern.

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

EU 6. Juni 2018

Die Zeit zum Gendern ist reif

Visionen