HANNOVER – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bittet die Nachkommen der Opfer des Völkermords in Namibia vor mehr als 100 Jahren um Vergebung. „Wir bitten die Nachfahren der Opfer und alle, deren Vorfahren unter der Ausübung der deutschen Kolonialherrschaft gelitten haben, wegen des verübten Unrechts und zugefügten Leids aus tiefstem Herzen um Vergebung“, heißt es in einer Erklärung der EKD. 
Als Nachfolgeinstitution des einstigen Evangelischen Preußischen Oberkirchenrats, der seinerzeit im Auftrag aller deutschen evangelischen Landeskirchen gehandelt habe, bekenne sich die Kirche heute ausdrücklich gegenüber dem gesamten namibischen Volk und vor Gott zu dieser Schuld, heiß es in dem Dokument, das der Rat der EKD verabschiedet hat. 
Zwar hätten, soweit dies aus Quellen ersichtlich sei, die in das damalige Südwestafrika entsandten deutschen evangelischen Pfarrer nicht selbst direkt zu den Massentötungen aufgerufen. Durch die theologische Rechtfertigung von imperialem Machtanspruch und kolonialer Herrschaft sowie durch einen tief sitzenden Rassismus hätten sie aber den Boden bereitet für den Tod vieler Tausender Angehöriger der namibischen Volksgruppen in den Kriegshandlungen und Konzentrationslagern. „Dies ist eine große Schuld und durch nichts zu rechtfertigen“, heißt es in der Erklärung. 
Deutsche Kolonialtruppen hatten in Reaktion auf Aufstände zwischen 1904 und 1908 einen Vernichtungskrieg im Südwesten Afrikas geführt, der als Völkermord gewertet wird. Schätzungen zufolge fielen ihm bis zu 100 000 Herero und Nama zum Opfer. epd

Kirche bittet Nachfahren der Opfer des Namibia-Genozids um Vergebung

Ruanda

Berlin/Hannover. Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, zieht eine positive Halbzeitbilanz des Jubiläumsjahres. "Dieses Mal wird international und nicht deutschnational gefeiert", sagte die Theologin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Konzept sei "nicht konfessionalistisch, sondern ökumenisch". 
Angesichts ökumenischer Annäherung sollten die bleibenden Unterschiede zur katholischen Kirche aber nicht geleugnet werden, sagte die frühere EKD-Ratsvorsitzende und ehemalige hannoversche Landesbischöfin. "In der konfessionellen Differenz liegt auch eine kreative Kraft", sagte die Theologin. "Eine Einheitskirche fände ich genauso langweilig wie eine Einheitspartei."

Trotz der ökumenischen Annäherung gibt es noch Differenzen, sagt Margot Käßmann, die eine positive Zwischenbilanz des Reformationsjahres zieht. Gelassen nimmt sie Kritik an Luther-Souvenirs.

Käßmann: Diese Differenzen bleiben in der Ökumene

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Berlin – Die Theologin Margot Käßmann hofft darauf, dass aus der Bewegung „Pulse of Europe“ eine große zivilgesellschaftliche Kraft erwächst. „Es reicht nicht, in den sozialen Netzwerken zu diskutieren“, sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Wichtiger sei es, „die eigene Meinung öffentlich zu demonstrieren“. Dies mache politischen Eindruck. Die wachsende Bewegung „Pulse of Europe“ wurde Anfang des Jahres in Frankfurt am Main gegründet, um für die Vorzüge der EU und den Frieden in Europa einzustehen.epd

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HALTERN AM SEE – „Das war für uns ein Riesenprojekt, das uns in den letzten drei Jahren begleitet und beschäftigt hat“, sagt Wolfram Heidenreich, einer der geschäftsführenden Gesellschafter der „Guten Botschafter“ aus Haltern am See. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bibelgesellschaft hatten die Halterner Agentur damit beauftragt, die komplette Werbekampagne für die neue Lutherbibel zu konzipieren und zu gestalten. 
Die „Guten Botschafter“ haben sich „Positionierungsdesign“ auf ihre Fahnen geschrieben. Sie sind in vielfältiger Weise nicht nur für Wirtschaftsunternehmen, sondern auch im „Non Profit“-Bereich für soziale Einrichtungen und auch kirchliche Auftraggeber tätig. 2014 setzte sich die Halterner Agentur bei der Ausschreibung des Auftrags gegen ihre Mitbewerber durch. „Wie kann man die Überraschten erreichen? Wie erzeugt man positive Bilder im Zusammenhang mit der Bibel?“ Diese Fragen standen am Anfang der Kampagne. Daraus wurde der Slogan entwickelt: „Die Bibel, das Buch, mein Buch“ lautet das inzwischen bundesweit in allen Medien präsente Motto. 
„Die Lutherbibel ist ein schwarzes Buch mit der Aufschrift „Die Bibel – Lutherübersetzung“ und der Lutherrose. Wenn man die neue Bibel in der Hand hält, kann man sie noch nicht einmal von der bisherigen Fassung unterscheiden“, sagt Wolfram Heidenreich. Die Aufgabe lautete also, das Neue der neuen Edition auch sichtbar werden zu lassen. 
Die neue Fassung gibt es jetzt in unterschiedlichen Ausführungen. Neben der klassischen schwarzen Bibel sind eine helle Jubiläumsausgabe mit blauem Rücken, eine Traubibel mit goldenem Rücken und verschiedenfarbige Ausführungen im Angebot. Das reichte den kreativen Köpfen aus Haltern aber noch nicht. Als Ergänzung gewannen sie zwölf Prominente, die für die Lutherbibel 2017 einen künstlerischen Schuber gestalteten. 
Und da setzte Wolfram Heidenreich mit seinem Team auf ungewöhnliche Namen: „Wir haben gerade Menschen angesprochen, die man sonst nicht unbedingt mit dem Stichwort Bibel in Verbindung bringt.“ Zu ihnen gehören Fußballtrainer Jürgen Klopp, Scorpions-Sänger Klaus Meine, Schauspielerin Uschi Glas, Jazz- Musiker Wolfgang Dauner, Margot Käßmann, Botschafterin für das Reformationsjubiläum, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland Heinrich Bedford-Strohm oder auch der exzentrische Designer Harald Glööckler. Der findet durchaus einen überraschenden Ansatz: „Liebe gibt, Liebe fordert nicht“, sagt er. „Der, der glaubt, bekommt“. Die Bibel sei für ihn die Quelle fürs Leben. 
Von der neuen Luther-Bibel sind inzwischen über 300 000 Exemplare verkauft worden. „Die Auftraggeber sind sehr zufrieden“, so Wolfram Heidenreich. Die Sonder­edition wird eventuell 2017 noch durch weitere künstlerisch gestaltete Schuber ergänzt.

Die Werbeagentur „Gute Botschafter“ aus Haltern entwickelte das Werbekonzept für die neue Lutherbibel

„Die Bibel, das Buch, mein Buch“

Leben

BERLIN – Margot Käßmann, Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), will 2018 in den Ruhestand gehen. Die evangelische Theologin wird ihren Lebensmittelpunkt auf die Ostseehalbinsel Usedom verlegen, sagte sie&nbsp; der Zeitschrift „Frau im Spiegel“. Sie freue sich, Zeit mit ihren drei Enkelkindern zu verbringen, die sie alle getauft habe. Ihr gebe es ein gutes Grundgefühl, dass die Kinder „im Segenskreis von Gott“ stehen. Die frühere Landesbischöfin und EKD-Ratsvorsitzende sagte, sie bete oft abends – auch für andere. „Manchmal habe ich das Gefühl, du kannst einem Menschen gar nicht helfen, aber Fürbitte halten.“ UK

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

EKD 25. April 2017

Kirche bittet Nachfahren der Opfer des Namibia-Genozids um Vergebung

Käßmann: Diese Differenzen bleiben in der Ökumene

Pulse of Europe

„Die Bibel, das Buch, mein Buch“

Käßmann betet für andere