Bonn – Kürzere Gottesdienste hat der Münsteraner Religionssoziologe Detlef Pollack gefordert. „Kein Gottesdienst länger als 50 oder 60 Minuten“, sagte Pollack vor der in Bonn tagenden EKD-Synode. „Dass Menschen wegbleiben, hat zwar auch damit zu tun, dass sie etwa mit der Art der Predigt unzufrieden sind, aber vor allem, dass sie am Sonntagvormittag schlichtweg anderes zu tun haben, das ihnen wichtiger ist.“ Man erleichtere es Menschen, am Gottesdienst teilzunehmen, wenn er kürzer sei. Pollack betonte, dass die Kirche ihr Geld am besten in die Kinder- und Jugendarbeit investieren sollte. Dies diene der religiösen Sozialisation der Menschen. KNA

Nicht länger als 60 Minuten

Bonn

Der November ist die Zeit der Synoden in der evangelischen Kirche. Den Anfang machte jetzt die EKD-Synode in Bonn (Seiten 4 und 5). Hauptthema: Wie kann die Kirche die säkularisierte Gesellschaft erreichen? Also jene Menschen, die nicht mehr in die Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen gehen – oder sich gar nicht mehr für Kirche interessieren.

Wie kann die Kirche die Menschen „da draußen“ erreichen? Das fragte sich in Bonn jetzt auch die Synode, das Parlament der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Von Gottes Liebe reden

Leben

Gesellschaft

Irmgard Schwaetzer

BONN – Draußen ist der Himmel trüb. Drinnen bemüht sich die evangelische Kirche um Klärung: Maritim-Kongresszentrum Bonn, Jahrestagung der Synode, des „Parlaments“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). „Es ist aber noch nicht offenbar geworden, wer wir sein werden“, ist auf einer riesigen Projektion im Plenarsaal zu lesen – das Motto der Tagung, unter dem die Vertreter aus den Landeskirchen, Hauptamtliche aus dem EKD-Kirchenamt, ehrenamtlich Engagierte und hinzugezogene weitere Fachleute einen Diskussionsprozess anstoßen wollen.

Wie kann die evangelische Kirche die Menschen wieder erreichen? Vier Tage war das Thema bei der Synode, dem „Parlament“ der Evangelischen Kirche in Deutschland

„Kann ich das gebrauchen?“

Heinrich Bedford-Strohm

Bonn – Roberto Blanco („Ein bisschen Spaß muss sein“) betet nach eigenem Bekunden beinahe jeden Tag. „Meistens im Stillen und natürlich nur für mich“, sagte der 80-jährige Sänger in einem Interview. Auch besuche er „immer Kirchen, egal wo ich gerade bin“. Er sei immer religiös gewesen, bis heute. „Jeder hat eine andere Art, das zu leben.“ Blanco plädierte für mehr Respekt. Er habe heute noch viele Freunde, die den unterschiedlichsten Religionen angehörten. Es wäre aus seiner Sicht „schön, wenn dies alle Menschen aller Religionen leben könnten“ – dann gäbe es weniger Kriege. KNA

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Bonn 16. November 2017

Nicht länger als 60 Minuten

Von Gottes Liebe reden

„Kann ich das gebrauchen?“

Roberto Blanco betet „fast täglich“ und geht in Kirchen