Das Programm vom „Roten Sofa“ der Kirchenpresse&nbsp;beim 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin 2017 auf dem Alexanderplatz:

Das “Rote Sofa” auf dem Kirchentag

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Manuela Schwesig

BIELEFELD – Ein katholisches Gymnasium in Bielefeld hat den diesjährigen Schülerwettbewerb der Evangelischen Kirche von Westfalen gewonnen. Der evangelische Religionskurs des neunten Jahrgangs der Marienschule der Ursulinen überzeugte mit einem selbst gestalteten Schulgottesdienst zum Thema „Einfach frei“, wie das Bielefelder Landeskirchenamt mitteilte. Dass im Jahr des Reformationsjubiläums eine katholische Schule gewinne, sei ein schönes ökumenisches Zeichen, sagte Landeskirchenrat Fred Sobiech, der in der westfälischen Kirche für den Religionsunterricht zuständig ist. 
Der Wettbewerb bezog sich in diesem Jahr auf das 500. Reformationsjubiläum, das die westfälische Kirche unter dem Titel „Einfach frei“ begeht. Das Kampagnen-Motto soll auf die Freiheit als einen der Grundgedanken der Reformation hinweisen und ist zugleich eine Anspielung auf den deutschlandweit einmaligen gesetzlichen Feiertag am 31. Oktober anlässlich des Jubiläums. Die Neuntklässler der Bielefelder Marienschule hatten sich unter Leitung ihrer evangelischen Religionslehrerin, Pfarrerin Kerstin Stille, mit dem Thema beschäftigt und dann einen Gottesdienst größtenteils selbstständig geplant und durchgeführt, wie es hieß. 
„Wir haben erstmal überlegt, was es heißt, frei zu sein“, erläuterte Stille. „Wichtig war mir, herauszuarbeiten, dass Freiheit nicht einfach heißt: Mathe fällt aus.“ 
Anhand von Karikaturen, die&nbsp; nach der Amtsübernahme des amerikanischen Präsidenten Donald Trump erschienen, hätten die Schülerinnen und Schüler unter anderem über die Bedrohung von Freiheit im politischen Bereich diskutiert. Auch mit Luthers Freiheitsbegriffs hätten die Jugendlichen sich beschäftigt, so Stille – „im Gottesdienst kam der allerdings nicht vor.“ Außerdem sei für den Gottesdienst ein Dialog über den Bibeltext „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Galater 5,1) entstanden. 
Das Fazit, so Pfarrerin Stille: Freiheit bedeute unter anderem die innere Stärke, etwas zu tun oder zu lassen. „Für uns als Kurs war das eine besondere Aufgabe, die uns um vieles näher zusammengebracht hat“, sagte eine Schülerin. 
Der seit 1990 jährlich vergebene Preis soll Schülerinnen und Schüler anregen, sich im Religionsunterricht intensiv mit einem vorgegebenen Motto auseinanderzusetzen. Gleichzeitig sollen Freude am Lesen der Bibel und Kreativität geweckt werden. 
Für die Siegerinnen und Sieger spielt am 13. Juli die christliche&nbsp; Band „Good Weather Forecast“ in der Marienschule. leg/epd

„Einfach frei“ hieß das Motto des Schülerwettbewerbs, den die westfälische Landeskirche im Luther-Jahr ausgeschrieben hatte. Gewonnen hat der Religionskurs einer katholischen Schule

Freiheit heißt stark sein

Westfalen

BIELEFELD/DÜSSELDORF – Die evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen stellen auf der Weltausstellung Reformation in der Lutherstadt Wittenberg die Barmer Erklärung in den Mittelpunkt. Das im Widerstand zur nationalsozialistischen Kirchenpolitik 1934 in Wuppertal-Barmen beschlossene Bekenntnis gebe Impulse bis in die Gegenwart, erklärten die rheinische, westfälische und lippische Landeskirchen in Düsseldorf, Bielefeld und Detmold. So erteilten Christen auf dieser Grundlage rechtspopulistischem Gedankengut eine klare Absage. Die Weltausstellung Reformation ist eine Freiluftausstellung zur Feier des 500. Reformationsjubiläums und findet von Samstag an bis 10. September statt. 
„Wenn ich die Bibel lese, hat das Folgen für mein Handeln“, erklärte die westfälische Präses Annette Kurschus. Darum sei Glaube und Politik nicht voneinander zu trennen. „Heute wie damals gilt: Der christliche Glaube segnet nicht ab, was staatliche Ordnungen vorgeben oder die jeweilige politische Führung in ihrer Richtlinienkompetenz festlegt“, sagte der rheinische Präses Manfred Rekowski. Die Barmer Theologische Erklärung fordere stetig neu heraus, danach zu fragen, „was letztlich Maßstab unseres Lebens und Handelns ist, an wem wir uns orientieren“, unterstrich der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends. 
Durch die Schau in einem 100 Quadratmeter großen Pavillon ziehe sich das Thema Glaube und Politik, das Verhältnis von Kirche und Staat wie ein roter Faden, hieß es. Unter dem Motto „Wer glaubt, übernimmt Verantwortung“ sollen Besucher angeregt werden, selbst Thesen für eine lebendige Kirche zu formulieren. Die Barmer Theologische Erklärung gilt als zentrales Dokument des Kirchenkampfes in der Zeit des Nationalsozialismus, sie zählt auch heute noch zu den wegweisenden Glaubenszeugnissen der Kirche im 20. Jahrhundert. epd

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Bielefeld 24. Mai 2017

Das “Rote Sofa” auf dem Kirchentag

Freiheit heißt stark sein

NRW-Kirchen mit Barmer Erklärung bei der Weltausstellung Reformation