Wer kann Arten wie Felsenschwalbe, Dreizehenspecht und Mauerläufer sicher bestimmen? Solche Leute werden für ein neues Naturschutzprojekt in den Alpen gesucht. Wer mitmachen will, muss mehrere Voraussetzungen erfüllen.
Vogelfans aufgepasst: Mehrere Naturschutz-Institutionen suchen ehrenamtliche Helfer zum Zählen gefiederter Tiere in den Alpen. In dem Gebirge lebten zahlreiche Vogelarten, die in Deutschland hauptsächlich oder nur dort vorkämen, teilte der bayerische Naturschutzverband LBV am Montag im mittelfränkischen Hilpoltstein mit. “Die Bestandsentwicklung dieser Vögel lässt sich derzeit nicht verlässlich darstellen. Eine neue Initiative zum Alpenvogelmonitoring soll dies künftig ändern.” Daraus sollen sich Daten ergeben, auf deren Basis sich passende Schutzmaßnahmen ergreifen lassen, wie es hieß.
Dafür werden laut LBV nun erfahrene Vogelbeobachterinnen und Vogelbeobachter gebraucht, die sich über mehrere Jahre an den Kartierungen beteiligen. “Die Vögel der Alpen zu erfassen, ist eine ganz besondere Herausforderung”, so der Verband. “Die rasch wechselnden Witterungsbedingungen und der steile Aufstieg verlangen den Kartiererinnen und Kartierern einiges ab. Dafür werden die körperlichen Anstrengungen aber mit spektakulären Naturerlebnissen belohnt.”
Die Ehrenamtlichen müssten Vögel wie Felsenschwalbe, Dreizehenspecht und Mauerläufer optisch und akustisch sicher bestimmen können. Sie bräuchten eine gute körperliche Fitness sowie alpine Ausrüstung und ein Fernglas. “Die Teilnahme am Alpenvogelmonitoring lässt sich gut mit einem Kurzurlaub in den Bergen kombinieren, denn das neue Monitoring Hochgebirgsvögel sieht nur eine jährliche Kartierung oberhalb der Waldgrenze vor. Das Specht-Monitoring erfordert zwei Begehungen pro Jahr, während beim Monitoring häufiger Brutvögel in der Bergwaldstufe drei Begehungen durchzuführen sind.”
Das Alpenvogelmonitoring ist ein Gemeinschaftsprojekt von LBV, dem Dachverband Deutscher Avifaunisten, dem Bundesamt für Naturschutz und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt.