Das Artensterben ist in aller Munde. Doch jeder kann etwas dagegen tun – im Garten, am Balkon oder auf der Fensterbank. Wer die richtigen Blumen pflanzt, der fördert damit diverse Tierarten.
Bitte keine Geranien, Begonien und Chrysanthemen pflanzen! Mit diesem Appell wendet sich der bayerische Naturschutzverband LBV an alle Gärtnerinnen und Gärtner, die den Frühling zum “Aufforsten” von Beeten und Balkonkästen nutzen wollen. Zur Förderung der Tierwelt und aus weiteren Umweltgründen sollte man stattdessen auf heimische Blumen setzen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag aus dem mittelfränkischen Hilpoltstein heißt.
Geranien stammen demnach aus dem südlichen Afrika und sind hierzulande nicht winterhart. “Sie brauchen viel Wasser und nährstoffreiche Erde, bieten keinen Nektar oder Pollen für heimische Insekten.” Ähnlich aussehende Alternativen seien heimische Storchschnabel-Arten. Sie blühten jedes Jahr aufs Neue und ernährten viele Tiere.
“Die im Handel erhältlichen Sorten der Stiefmütterchen sind auf die Produktion von Blüten gezüchtet, Nektar und Pollen haben sie ebenfalls nicht”, so der LBV weiter. Auch sie müssten jedes Jahr ersetzt werden. “Eine bessere Wahl sind heimische Frühlingsboten wie Veilchen, Schlüsselblumen, Küchenschelle, Kleines Seifenkraut oder Vergissmeinnicht.”
Auch Petunien sind laut Mitteilung einjährig und haben einen hohen Nährstoff- sowie Wasserbedarf. “Zu den Pflanzen für den Balkonkasten, die mit weniger Nährstoffen und Trockenheit zurechtkommen, zählen etwa Bergminze, Heidenelke oder Wiesensalbei. Ihre Blüten locken viele Wildbienen, Tag- und Nachtfalter an.”
Aus ökologischer Sicht ebenfalls mangelhaft seien Beetbegonien und Kapkörbchen, Chrysanthemen und Zuchtsorten von Frühlingsprimeln. Stattdessen empfehlen die Naturschützer zum “Tiere-Pflanzen”: Alpenveilchen, Rundblättrige Glockenblume und Ährigen Ehrenpreis; Färberkamille, Zwergglockenblume, Sandthymian und Heidenelke; Wiesen-Margerite, Große Fetthenne, Moschusmalve, Echtes Seifenkraut und Wiesen-Flockenblume; die drei heimischen Primelarten Primula veris, Primula elatior und Primula vulgaris. All die genannten heimischen Arten lockten durch Blätter, Blüten, Samen und Wurzeln zahlreiche Insekten, Vögel und kleine Säuger an.