Trotz der ergiebigen Regenfälle während der zurückliegenden zwei Jahre sehen Thüringens Förster weiterhin große Herausforderungen für den ökologischen Waldumbau. Zwar sei nach den Dürrejahren der Waldboden mittlerweile wieder mit Feuchtigkeit gesättigt, sagte ein Sprecher des landeseigenen Thüringenforsts dem Evangelischen Pressedienst (epd). Doch ein regelmäßiger Wechsel von extremer Trockenheit und Regenfällen könne die Bäume zusätzlich in Stress versetzen.
Der Thüringenforst sei darauf angewiesen, auf der Grundlage von Klimamodellen die neu aufzuforstenden Baumarten zu wählen. Die Szenarien reichten von durchschnittlichen Temperaturansteigen von 1,5 Grad bis zu sechs Grad nach 2070. Bei nur leichten Temperaturanstiegen funktioniere der Waldumbau mit trockenresistenten, heimischen Baumarten. Im Falle größerer Temperaturanstiege müsse auf Libanonzedern und Orienttannen gesetzt werden.
Letztlich sei für jeden einzelnen Standort die Auswahl der Baumarten zu treffen. Dabei spielten bei Aufforstungen beispielsweise auch die erhöhte Luftfeuchtigkeit oder das Vorhandensein von Bächen eine Rolle. Grundsätzlich seien Mischwälder widerstandsfähiger als Monokulturen.
Der Vorstand des Thüringenforsts, Volker Gebhardt, sagte, der Waldumbau sei ein Projekt, das 100 Jahre in die Zukunft wirke. Eine Herausforderung sei dabei, dass heute nicht bekannt sei, welche Hölzer in welcher Form etwa in drei Jahrzehnten benötigt würden. So verstärke sich aktuell etwa die Nachfrage nach Holzfasern für die Industrie.