Der mit 20.000 Euro dotierte Theaterpreis Berlin geht in diesem Jahr an den Regisseur Christopher Rüping. Der 39-Jährige zähle zu den herausragenden Regisseuren des deutschsprachigen Theaters, teilte die Stiftung Preußische Seehandlung als Ausloberin des Preises am Donnerstag in Berlin mit. Rüping stehe für ein ästhetisch innovatives Werk und eine kollaborative, hierarchiekritische Arbeitsweise.
Verliehen wird die Auszeichnung dem 1985 in Hannover geborenen Regisseur am 4. Mai im Rahmen des 62. Berliner Theatertreffens vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU). In der Begründung der Jury heißt es, Rüpings Theater sei „zuallererst offen“: offen gegenüber dem Publikum, offen in seiner Haltung gegenüber den dunkelsten Emotionen und offen in der Stoffwahl, die sich von der Antike über den Kanon der Moderne bis zum zeitgenössischen Roman auf so ziemlich alles einlasse.
Rüping wurde für seine Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet. Seine zehnstündige Inszenierung „Dionysos Stadt“ 2019 an den Münchner Kammerspielen erhielt den österreichischen Nestroy-Preis als „Beste Aufführung“ im deutschsprachigen Raum. Die Fachzeitschrift „Theater heute“ kürte ihn 2019 und 2021 zum „Regisseur des Jahres“. Seine aktuelle Inszenierung „Gier“ nach Sarah Kane ist in Berlin am Deutschen Theater sehen.
Der Theaterpreis Berlin wurde erstmalig 1988 von der Stiftung Preußische Seehandlung vergeben. Geehrt wurden zuletzt unter anderem die Berliner Theaterdirektorin Nele Hertling (2024), die israelische Dramatikerin Sivan Ben Yishai (2023) und Schauspielerin Sandra Hüller (2020).