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Theatergruppe inszeniert Dokumentarstück zur Binnenschifffahrt

Die norddeutsche Theatergruppe „Das Letzte Kleinod“ geht im Frühjahr mit einem Dokumentarstück über die Binnenschifffahrt auf Reisen. „Schiffer und Schifferinnen berichten für das Projekt über die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf den europäischen Wasserstraßen“, sagte Regisseur und Autor Jens-Erwin Siemssen am Mittwoch im Binnenhafen der Unterweserstadt Brake. Dort schreibt Siemssen das 90-minütige Stück, das unter dem Titel „Reibholz“ ab Mai in mehreren Binnenhäfen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gezeigt werden soll.

„Es geht um die Infrastruktur in Häfen und Schleusen, das Warten auf Fracht, Existenzsorgen und den Familienalltag auf dem Schiff“, verdeutlichte Siemssen. Ziel sei es auch, über eine Branche zu informieren, über die die Öffentlichkeit wenig wisse. Die Vorpremiere ist für den 14. Mai am Sitz der Theatergruppe in Geestenseth bei Bremerhaven geplant. Die eigentliche Hafenpremiere folgt dann am 21. Mai in Brake. Weitere Aufführungen sind bereits in Braunschweig, Magdeburg und Dessau geplant.

Mit Unterstützung der Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) hat der Regisseur zur Zeit sein Schreibatelier in Brake mit Blick auf den Binnenhafen eingerichtet. Er führte bereits Interviews mit Schiffern unter anderem aus Polen und den Niederlanden, fuhr auf Schiffen mit, schaute beim Laden von Mais, Rapsschrot und Containern zu.

Am Ende soll das Stück in angemieteten Güterwaggons gezeigt werde. Im Zentrum stehen fünf Szenen, in denen typische Frachtgüter wie Holz, Futtermittel, Zellulose, Schrott und Kohle als Requisiten eine Rolle spielen. Siemssen: „Im Theaterwaggon wird das Interieur eines Wohnraumes auf einem Binnenschiff gestaltet, in einem kleineren Abteil die Kammer eines Matrosen. Der Steuerstand eines Binnenschiffes ist auf einem Flachwaggon installiert.“ Über Havarien und Personenschäden in der Binnenschifffahrt soll in einem mitgeführten 40-Fuß-Container informiert werden.