Wer normalerweise verschlossene Bauwerke erkunden will, hat dazu am 8. September die Möglichkeit. Dann öffnen sich für den Tag des offenen Denkmals wieder Türen – samt Führungen, Festen und anderen Angeboten.
Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag können in Bayern über 650 Denkmäler besichtigt werden. Der seit 1993 europaweit veranstaltete Tag steht dieses Mal unter dem Motto “Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte”. Leitidee ist es, einmal im Jahr historische Gebäude und Orte für die Öffentlichkeit zu öffnen, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mitteilte. Der Besuch sei in der Regel kostenfrei. Auch die Kirchen beteiligten sich daran. Vielerorts warteten Sonderführungen, Vorführungen von Handwerkern und ein buntes Rahmenprogramm auf Kulturinteressierte.
In München-Moosach kann etwa die Kirche Sankt Martin, eines der ältesten Gotteshäuser der Stadt, besucht werden. Auch der neu renovierte Kreuzweg auf dem Gelände der erzbischöflichen Maria-Ward-Schule im Stadtteil Berg am Laim ist im Rahmen einer Führung geöffnet. Im Norden der Erzdiözese München und Freising kann man sich einen Eindruck von der romanischen Basilika Sankt Peter und Paul auf dem Petersberg bei Erdweg verschaffen.
Im Bistum Würzburg ist die Kirchenburg Aschfeld in Eußenheim geöffnet. Besucher können die 20 Gaden und Keller sowie den Wehrturm besichtigen. Auf dem Programm stehen unter anderem auch Papierschöpfen und Korbflechten. Offen stünden zudem Kloster Oberzell, die Klosterkirche Schönau mit Mönchschor sowie das ehemalige Kloster Maria Bildhausen und die Gruftkapelle Sankt Maria Schnee Mespelbrunn.
Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds ermöglicht zwischen 10 und 15 Uhr, einen Blick in die Gedächtniskapelle Sankt Ludwig am Starnberger See zu werfen. Sie wurde im Auftrag von Prinzregent Luitpold von Bayern an jener Stelle am Ufer errichtet, an der Märchenkönig Ludwig II. (1845-1886) tot im Wasser gefunden wurde.
Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bietet ein Programm an seinem Sitz in der Alten Münze in München an. Zudem verweist es auf ein besonderes Highlight auf der Fraueninsel im Chiemsee. Dort entdeckten Archäologen unter dem Standort einer bekannten, aber nicht mehr existierenden Kirche den noch älteren Grundriss eines Gotteshauses. Durch eigens ausgesäte, mittlerweile blühende Blumen sei dieser nun sichtbar.
Im Bauarchiv des Landesamts im schwäbischen Thierhaupten haben Besucher ebenfalls die seltenen Gelegenheit, in eine sonst nur Fachleuten vorbehaltene Welt einzutauchen. Bei einer Führung können historische Bauteile aus verschiedenen Epochen bestaunt werden, darunter Fragmente eines römischen Bauwerks und Teile des Münchner Olympiastadions.