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“Tag der Arbeit” – Appelle von Gewerkschaften und Kirchen

Der 1. Mai hat seine Bedeutung nicht eingebüßt, meint der Deutsche Gewerkschaftsbund. Es gebe reichlich aktuelle Themen. Auch die Kirche mischt mit und stellt die Rolle von Arbeit für die Gesellschaft heraus.

Gewerkschaften und die Kirche haben am 1. Mai den Stellenwert von Arbeit und Voraussetzungen für ein würdevolles Arbeitsleben unterstrichen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft forderte von der neuen Bundesregierung zudem eine “fundamentale Wende” in der Bildungspolitik. Der 1. Mai ist der “Tag der Arbeit”. Traditionell rufen an dem Datum Gewerkschaften und andere Veranstalter zu Kundgebungen und weiteren Aktionen auf.

“Arbeit verändert sich in Deutschland – durch die Digitalisierung, durch Künstliche Intelligenz entstehen völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch neue Grenzen”, erklärte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer (Donnerstag) in Sozialen Medien unter Verweis auf das Impulspapier “Die versöhnende Kraft der Arbeit” der Deutschen Bischofskonferenz von Ende März. Wilmer ist Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen.

Arbeit sei auch Grundlage der Demokratie: “Wir hören zu, stellen Fragen, interessieren uns. Arbeit muss sichtbar sein. Sie braucht Öffentlichkeit – das ist wichtig für alle.” Arbeit braucht nach Worten Wilmers einen ethischen Kompass, weil es um Würde, Teilhabe und gleiche Rechte für alle gehe. “Arbeit befähigt und hilft uns, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Und Arbeit stiftet Zuversicht.”

Der 1. Mai hat nach Einschätzung von Stefan Körzell, Mitglied des Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbundes, nicht an Bedeutung eingebüßt. “Der 1. Mai ist heute so wichtig wie 1890, als er erstmals in vielen Ländern begangen wurde. Es gibt nach wie vor wichtige Themen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wie die Verteidigung des Acht-Stunden-Tages, die Aufrechterhaltung des Arbeitsschutzes und die Notwendigkeit von mehr Investitionen”, sagte er der Mediengruppe Bayern.

Die neue Bundesregierung dürfe Absprachen aus dem Koalitionsvertrag nicht infrage stellen, fordert Körzell. Schnelles Handeln brauche es vor allem bei den hohen Energiepreisen, “die der deutschen Industrie, der gesamten deutschen Wirtschaft einen Teil ihrer Wettbewerbsfähigkeit nehmen”. Auch brauche es große Investitionen in die Infrastruktur. Und: “Sozialabbau lehnen wir ab.”