Der Berliner Senat hat die Mittel für die Unterbringung und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen um 26 Millionen Euro auf insgesamt rund 80 Millionen Euro erhöht. Das sei für die pädagogische Betreuung und Versorgung von Kindern und Jugendlichen rund um die Uhr sowie tagesstrukturierenden Maßnahmen notwendig, erklärte Bildungs- und Jugendsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Dienstag nach der Senatssitzung. Der Beschluss muss noch dem Hauptausschuss im Abgeordnetenhaus vorgelegt werden.
Laut Günther-Wünsch sind die Fallzahlen im Verlauf des Jahres 2023 weiter angestiegen. Pro Tag kämen derzeit durchschnittlich mehr als 16 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Berlin an. Im August 2022 waren es trotz des Ukraine-Krieges durchschnittlich nur zwölf am Tag.
In der zentralen Berliner Erstaufnahme- und Clearingstelle sind nach Angaben der Senatsverwaltung in diesem Jahr bis zum 20. September 2.190 unbegleitete Minderjährige registriert worden. Mitte August waren es noch 1.718.
Jeweils ein Viertel der unbegleiteten Flüchtlinge kommen demnach aus Afghanistan (rund 24 Prozent) und Syrien (rund 21 Prozent). Aus der Ukraine kommen etwa 17 Prozent, aus dem westafrikanischen Benin und der Türkei jeweils rund neun Prozent.
Angesichts dieser Entwicklung bedurfte es eines erheblichen, kurzfristig zu realisierenden Ausbaus der Betreuungs- und Platzkapazitäten, sagte die Senatorin. In Kooperation mit freien Trägern der Jugendhilfe seien bisher alle in Berlin ankommenden jungen Flüchtlinge untergebracht und würden pädagogisch betreut.