Ein Wohnheim für Studierende mit und ohne Behinderung hat das Studierendenwerk München Oberbayern am Dienstag eröffnet. Das historische „Marie-Antonie-Wohnheim“ von 1929 im Stadtteil Schwabing sei die „erste rein inklusive Wohnanlage“ des Studierendenwerks, teilte dieses mit. Die Eröffnung fand im Beisein von Wissenschaftsminister Markus Blume, Bauminister Christian Bernreiter (beide CSU) und der dritten Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) statt.
In vielen seiner insgesamt 29 Wohnheime gebe es bereits rollstuhlgerechte Einheiten, teilweise mit Assistenzzimmern, sagte eine Sprecherin des Studierendenwerks auf Anfrage des Evangelischen Pressediensts (epd). In der neuen Anlage sei jedoch daran gedacht worden, auf verschiedene Einschränkungen Rücksicht zu nehmen: „Informationen sind stets über mindestens zwei Sinne zugänglich.“ So gebe es für sehbehinderte Menschen verschiedene Texturen an den Wänden und Schilder in Braille-Schrift, für hörbehinderte Menschen eine Klingel mit visuellem Signal. Eine gezielte Farbgestaltung unterstütze Menschen mit psychischen Einschränkungen. Das Haus hat 77 Plätze und ist seit 1. Oktober voll belegt. 18 Bewohnerinnen und Bewohner sind laut Sprecherin von Handicaps betroffen.
Das Studierendenwerk hat 14 Millionen Euro in das Projekt investiert. Geschäftsführerin Claudia Meijering sagte bei der Eröffnung, die Wohnanlage sei „ein Ort der gelebten Inklusion“. Bauminister Bernreiter ergänzte, dass das Wohnheim für Studierende mit Beeinträchtigung „ideale Wohnbedingungen“ biete. Sein Ministerium hatte die Maßnahme, bei der das historische Gebäude kernsaniert, umgebaut und erweitert wurde, mit 3,2 Millionen Euro gefördert.
Das Studierendenwerk München Oberbayern ist in Oberbayern für 16 Hochschulen sowie rund 140.000 Studierende zuständig. Es betreibt an 29 Standorten Wohnheime mit rund 9.000 Wohnplätzen. (00/3965/15.10.2024)