Eine Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung kommt zu dem Ergebnis, dass junge Menschen aus Ostdeutschland vor allem für Ausbildung und Studium wegziehen und zur Familiengründung tendenziell wieder zurückziehen. Anreize für junge Menschen zum Bleiben und Zurückkehren seien unter anderem eine Bindung an den Herkunftsort, Treffpunkte wie Jugendzentren sowie ein guter öffentlicher Verkehr, wie das Institut bei der Vorstellung der Studie am Donnerstag in Berlin mitteilte. Für die nicht-repräsentative Studie seien mehr als 30 Menschen in acht ländlichen Kommunen Ostdeutschlands befragt worden.
Hoffnung mache der Trend, dass vermehrt Menschen nach dem Studium in ländliche Gegenden zurückkehren. Bei den 30- bis 34-Jährigen konnte demnach zuletzt beobachtet werden, dass mehr Menschen vom Westen in den Osten ziehen, als umgekehrt.
Für die Studie ausgewählt wurden Bützow in Mecklenburg-Vorpommern, Beeskow und Guben in Brandenburg, Klötze in Sachsen-Anhalt, Schmölln und Steinbach-Hallenberg in Thüringen sowie Ostritz und Leisnig in Sachsen.
In Ostdeutschland liegt der Anteil der 18- bis 34-Jährigen nach Daten des Statistischen Bundesamts und Berechnungen des Berlin-Instituts bei 17 Prozent, drei Prozentpunkte geringer als in Westdeutschland. In ländlichen Kreisen betrage der Wert fast flächendeckend weniger als 15 Prozent, teilweise sogar nur knapp mehr als zehn Prozent.
Das im Jahr 2000 gegründete Institut ist eigenen Angaben zufolge ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt.