Schnell mit dem Auto in den Supermarkt um die Ecke – oder doch lieber einen kurzen Abendspaziergang zum Einkaufen unternehmen? Nach einer Studie entscheiden sich immer mehr Menschen für letzteres.
Zu Fuß gehen und Rad fahren: Nach einer neuen Untersuchung wird das immer beliebter. Demnach stellen Forscher der Technischen Universität Dresden seit der letzten Erhebung im Jahr 2018 einen “deutlichen Wandel” im städtischen Mobilitätsverhalten der Menschen fest, wie aus der am Freitag veröffentlichten Studie hervorgeht.
Dazu gehört, dass wieder häufiger zu Fuß gegangen wird: So stieg etwa beim täglichen Verkehrsaufkommen der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege in deutschen Großstädten von 28 Prozent im Jahr 2018 auf 33 Prozent im Jahr 2023. Grund für diesen Trend sei auch das Homeoffice; allerdings sei diese Zunahme nicht nur bei Erwerbstätigen zu sehen, hieß es.
Zudem hat das Radfahren demnach weiterhin eine große Bedeutung für Menschen, vielerorts stiegen die Werte (2018: 17 Prozent, 2023: 18 Prozent). Auch der Trend zu mehr Elektrofahrrädern hält demnach an.
Gleichzeitig sank im großstädtischen Raum der tägliche Anteil des motorisierten Individualverkehrs – also etwa von Auto- und Motorradfahren – von 34 Prozent (2018) auf 29 Prozent (2023).
Ausnahme sind die Senioren auf dem Land oder in kleinen Städten: Sie fahren demnach außerhalb größerer Städte mehr Auto als noch 2018: Damals waren es etwa bei den über 80-Jährigen täglich 7,5 Kilometer, 2023 stieg der Wert auf 10 Kilometer an.
Auch der pandemiebedingte Einbruch beim öffentlichen Verkehr konnte sich laut Angaben erholen. Die positiven Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket und das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket hätten daran “einen wesentlichen Anteil”, so die Forscher.
Das Forschungsprojekt “Mobilität in Städten – SrV” erhebt anhand einer Haushaltsbefragung seit 1972 regelmäßig das Verkehrsverhalten von Einwohnerinnen und Einwohnern deutscher Städte. In der Erhebung 2023 wurden mehr als 280.000 Menschen in rund 500 Städten und Gemeinden in 14 Bundesländern zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt.