Ob Hase oder Eier, zu Ostern geht es immer wieder um Schokolade. Doch dort wo der Kakao angebaut wird, leben die meisten Bauern in Armut – und der Handel in Deutschland tut laut einer neuen Studie zu wenig dagegen.
Der Großteil der Supermarktschokolade in Deutschland wird laut einer aktuellen Studie unter ausbeuterischen Bedingungen produziert. So hätten sich vier der größten Supermarktketten des Landes nur für weniger als vier Prozent der angebotenen Kakaoprodukte verpflichtet, existenzsichernde Preise für die Kakaobauern in den Produktionsländern zu zahlen, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung der Entwicklungsorganisation Oxfam.
Die Organisation beruft sich für die Studie zum einen auf eine Umfrage unter Kakaobauern in Ghana, nach Elfenbeinküste das größte Produktionsland für Kakaobohnen. Demnach lebten dort rund 90 Prozent der Bäuerinnen und Bauern in Armut und erhielten kein existenzsicherndes Einkommen aus ihrer Arbeit. “Ein Kakaobauer in Ghana bräuchte mit seinem durchschnittlichen Einkommen etwa 20 Millionen Jahre, um das Vermögen von Lidl- und Kaufland-Eigentümer Dieter Schwarz zu erwirtschaften”, erklärt Oxfam-Referent Tim Zahn.