Beim Wohnungsbau wird sich laut einer Studie die Lage in diesem Jahr verschlechtern. Hohe Baupreise und verschlechterte Finanzierungsbedingungen belasteten die Baukonjunktur – insbesondere den so dringend benötigten Wohnungsneubau, teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch in Berlin mit. Das Ziel, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, rücke damit in noch weitere Ferne.
„Der Wohnungsbau hat drei schwierige Jahre hinter sich und es wird noch ein weiteres schweres folgen“, sagte DIW-Studienautor Martin Gornig. Für das kommende Jahr rechnet das Institut mit einer sich stabilisierenden Lage.
Grund für die 2024 noch andauernde Misere sind demnach neben dem enormen Anstieg der Baupreise auch die Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB), die innerhalb kürzester Zeit auf die Zinsen für Wohnbaukredite durchschlugen. Die Finanzierungsbedingungen seien für private Haushalte aktuell kaum zu stemmen, sodass vor allem Neubauprojekte eingeschränkt, storniert oder gar nicht in Angriff genommen würden. „Für einen leichten Hoffnungsschimmer sorgen immerhin die Auftragseingänge, die sich aktuell stabilisieren“, ergänzte Gornig.