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Studie: Jeder zweite Jugendliche hat Erfahrung mit Cybermobbing

Mehr als jeder zweite Jugendliche im Südwesten hat bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht. 57 Prozent der 14- bis 17-Jährigen aus Baden-Württemberg gaben in der am Mittwoch in Stuttgart vorgestellten Sinus-Jugendstudie an, sie hätten im vergangenen Jahr entweder jemanden im Netz gemobbt, seien selbst schikaniert worden oder hätten mitbekommen, dass andere Opfer von Cybermobbing wurden. Für die Studie im Auftrag der Barmer wurden 300 Jugendliche befragt.

Obwohl der Wert im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozentpunkte gesunken ist, sieht Barmer-Landesgeschäftsführer Winfried Plötze keinen Grund zur Entwarnung: „Cybermobbing bleibt in Baden-Württemberg ein Problem.“ Die Ergebnisse der Studie zeigten zudem, dass Jugendliche selten mitbekommen, wenn andere gemobbt werden. Der Anteil derer, die schikanieren oder die selbst Opfer von Cybermobbing wurden, sei dagegen recht stabil. Nur etwa 29 Prozent der Befragten aus Baden-Württemberg hätten bisher gar keine Erfahrung mit Cybermobbing gemacht.

Am häufigsten wird laut Studie in Baden-Württemberg über WhatsApp gemobbt, gefolgt von Instagram und TikTok. Cybermobbing sei kein Kavaliersdelikt, sagt Plötze. „Die Schikane im Netz kann die Betroffenen extrem belasten. Deshalb ist eine niederschwellige Hilfe wichtig, die Opfer dürfen nicht allein gelassen werden.“ Eigenen Angaben zufolge hätten zwölf Prozent der befragten Betroffenen keinerlei Hilfe bei Cyber-Mobbing-Attacken erhalten. Neben einem vertrauensvollen Elternhaus sei die Schule ein wichtiger Ort, um Cybermobbing zu begegnen. (0554/13.03.2024)