Das Umfrageinstitut Infratest dimap hat eine repräsentative Studie zur politischen Kultur in Bayern durchgeführt. Das Ergebnis, den “Demokratiereport Bayern 2024”, hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner nun vorgestellt.
Fast jeder dritte Mensch in Bayern sieht für sich kaum Meinungsfreiheit. 30 Prozent der Bayern empfinden wenig (23 Prozent) oder keinen Raum (7 Prozent) für Meinungsäußerungen jenseits von Mehrheitspositionen. Das geht aus dem “Demokratiereport Bayern 2024” hervor, den Landtagspräsidentin Ilse Aigner am Mittwoch im Bayerischen Landtag vorgestellt hat. Bei dem Report handelt es sich demnach um eine repräsentative Studie des Umfrageinstituts Infratest dimap.
Weiter hieß es, 34 Prozent der Bayern teilten die Haltung, dass man seine Meinung frei äußern könne, auch wenn diese nicht der Mehrheitsposition entspreche. “Für ein weiteres Drittel (35 Prozent) ist diese Möglichkeit zumindest in der Tendenz nach wie vor gegeben.”
In Bayern findet sich darüber hinaus laut Studie kaum jemand, für den es unbedeutend ist, in einem demokratischen Land zu leben. “Für 83 Prozent der Wahlberechtigten ist es sehr wichtig, demokratisch regiert zu werden, für weitere 13 Prozent wichtig.” 76 Prozent der Befragten empfänden die Demokratie in Bayern als gut funktionierend, 23 Prozent äußerten sich skeptisch.
Regulative Einrichtungen im Freistaat genössen in der Bevölkerung hohes Vertrauen, hieß es weiter, vor allem die Polizei (87 Prozent). Je politischer eine Institution wahrgenommen werde, desto geringer sei das Vertrauen. Den politischen Parteien werde das geringste Vertrauen entgegengebracht (34 Prozent).
61 Prozent der Menschen im Freistaat sehen die Demokratie in Bayern der Studie zufolge als nicht gefährdet an. 34 Prozent der Befragten sähen starke oder sehr starke Gefahrenmomente. “Auf die frei gestellte Frage nach den größten Gefahren für die Demokratie in Bayern antworten 24 Prozent, dass die Positionen der AfD eine Gefahr darstellen.”
Landtagspräsidentin Aigner sagte, die Menschen in Bayern seien überzeugte Demokratinnen und Demokraten, das stimme sie optimistisch für die Zukunft des Landes. Zugleich gäben die Antworten der Menschen Aufgaben: “Denn bei der Bewertung der gelebten Demokratiepraxis fällt die Zustimmung weit weniger hoch aus. Ich sehe darin den klaren Auftrag, dass Politik die Probleme der Menschen lösen muss, damit sich ihr Alltag spürbar verbessert.”