Die Folgen der Coronakrise wirken sich einer neuen Studie zufolge auch auf die Arbeitswelt der Polizei aus. Auch dort habe die Pandemie in den vergangenen vier Jahren neue Standards gesetzt, erklärte das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen am Mittwoch. Das gelte vor allem für die Zunahme mobilen Arbeitens im Innendienst und bei Fragen des betrieblichen Zusammenhalts.
Für ihre Fallstudie hatten Wissenschaftler des Instituts die arbeitsweltlichen Folgen der Krise in einer deutschen Landespolizeidirektion analysiert. Eine der nachhaltigsten Folgen der Pandemie ist in dieser Behörde demnach die breite Etablierung des häufig als Homeoffice bezeichneten mobilen Arbeitens.
Bei der untersuchten Polizeidirektion ließ sich diese Art der Flexibilisierung ausschließlich in den Funktionsbereichen des Innendienstes realisieren. Im Vergleich zum Einsatz- und Streifendienst seien im Innendienst viele Tätigkeiten mobil ausführbar, was durch die Pandemie zur gängigen Praxis geworden sei.
Als sichtbarste Neuerung konstatiert die Studie die veränderte Arbeitsorganisation durch digitalisierte Kommunikationswege, Arbeitsabläufe und Arbeitsmittel. In einigen untersuchten Dezernaten würden Team-Meetings seit der Pandemie hybrid abgehalten. Alle Besprechungsräume seien mit Kamera- und Lautsprecher-Technik ausgestattet.
„Was sich hier an Veränderungen vollzieht, deuten wir als Beginn eines Kulturwandels“, sagte Professor Berthold Vogel als Projektleiter. Entscheidend sei, dass dieser Wandel von den Beschäftigten und den Führungskräften gleichermaßen gestaltet werde.