Mit der Inflation sind die realen Löhne gesunken. Der Niedriglohnsektor holt indes im positiven Sinne auf. Und auch das Armutsrisiko hat zuletzt abgenommen – besonders in Ostdeutschland.
Das Armutsrisiko in Deutschland ist einer aktuellen Studie zufolge rückläufig. Bei Niedrigeinkommen deutet sich laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung eine Trendwende an. Nach langer Phase des Anstiegs sank 2022 erstmals die Armutsrisikoquote derer, die weniger als 60 Prozent des mittleren Haushaltsnettoeinkommens zur Verfügung haben, teilte das Institut am Mittwoch in Berlin mit. Vor allem in Ostdeutschland und unter ostdeutschen Kindern und Jugendlichen zeigte sich ein starker Rückgang der Armutsgefährdung. Auch die Quote der Alleinerziehenden, die von Armut bedroht seien, sei deutlich gesunken.
“Die in den letzten Jahren eingeleiteten Maßnahmen für Alleinerziehende wie Änderungen rund um den Unterhaltsvorschuss oder der erhöhte steuerliche Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende haben sichtbar gewirkt”, kommentierte Studienautor Markus M. Grabka die Ergebnisse der Einkommenserhebung des Sozio-oekonomischen Panels im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Für das Panel werden jährlich rund 30.000 Menschen befragt. Die sinkenden Werte seien ein erfreulicher Befund, der sich aber verstetigen müsse. Hierzu müssten vor allem Kinder und Jugendliche in den Blick genommen werden, da der Anteil früher Schulabgänger zuletzt angestiegen sei.