Mehr als die Hälfte der AfD-Wähler empfinden sich als politisch in der Mitte; nur 12 Prozent sehen sich als rechts. Eine neue Studie zeigt, dass die Partei auf dem Weg zur Volkspartei ist.
AfD-Wähler gibt es laut einer neuen Studie mittlerweile in fast allen gesellschaftlichen Gruppen. Die Partei sei auf dem Weg zu einer Volkspartei, zeigen Daten der German Longitidual Election Study, die “Zeit online” (Donnerstag) ausgewertet hat.
Etwas mehr als die Hälfte der AfD-Sympathisanten ist demnach männlich, immerhin 44 Prozent sind aber weiblich. Junge Menschen wollen in Summe eher selten AfD wählen; besonders viele Anhänger hat die Partei unter den über 50-Jährigen. Je ein Drittel der AfD-Sympathisanten hat Haupt- und Realschulabschluss, 18 Prozent haben Abitur.
In Ostdeutschland gibt es im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung überdurchschnittliche viele AfD-Wähler. Bei den Haltungen eint die AfD-Sympathisanten eine klare Ablehnung der Bundesregierung. 82 Prozent geben an, mit der Ampel “völlig unzufrieden” zu sein. Ebenso einig ist sich diese Wählergruppe beim Thema Migration: 83 Prozent sind dafür, Einwanderung zu beschränken.
Politisch hält sich das Gros der Befragten (52 Prozent) für die Mitte; nur 12 Prozent geben an, sich als Rechts zu sehen. Gleichzeitig ist etwa ein Viertel unzufrieden mit der Demokratie, wie sie in Deutschland besteht. 15 Prozent der befragten AfD-Sympathisanten stimmen der Aussage “eher” oder “voll und ganz” zu, dass eine Diktatur unter Umständen die bessere Staatsform sei.
Die Daten zeigen auch, aus welchen Lagern die AfD zuletzt in Umfragen dazu gewonnen hat. So gaben 11 Prozent der Befragten, die im November 2023 die AfD favorisierten, an, gut ein Jahr zuvor noch zur SPD tendiert zu haben. Für die FDP waren es 9, für die Union 8 Prozent. Nahezu immun zeigen sich Anhängerinnen und Anhänger der Grünen.