Hamburg. In Hamburg-Langenhorn erinnern neue Stolpersteine an den Tod von 49 Säuglingen, deren Mütter in der NS-Zeit Zwangsarbeit leisten mussten. Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat sie vor dem ehemaligen Lager Tannenkoppel (Essener Straße 54) verlegt. Schüler der Oberstufe Langenhorn verlasen die Namen der Kinder. Dazu wurden Wiegenlieder in den Sprachen der Mütter gesungen. Ein Priester der Russisch-Orthodoxen Gemeinde sprach Gebet und Segen.
Die Mütter waren aus Frankreich, Belgien, Lettland, Litauen, Polen, Russland, der Ukraine und Weißrussland verschleppt worden. Sie mussten in der Hanseatischen Kettenwerk GmbH (HAK) und der Deutschen Meßapparate GmbH (Messap) für die Rüstungsindustrie Zwangsarbeit leisten. Einige von ihnen wurden in den letzten Kriegswochen im Auftrag der Stadt Hamburg auch beim Bau von Plattenhäusern eingesetzt.
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Stolpersteine für Säuglinge
Die Mütter waren aus vielen europäischen Ländern nach Hamburg verschleppt worden. Schüler verlasen bei der Verlegung die Namen der Kinder.

Stolpersteine erinnern an deportierte Juden (Symbolbild)Tilman Steffen / epd