Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat fünf Werke der Staatlichen Museen zu Berlin an die Erben des jüdischen Galeristen und Kunsthändlers Franz Zatzenstein-Matthiesen (1897-1963) restituiert. Ein weiteres Werk, die „Versuchung des Hl. Antonius“ aus dem Umkreis des flämischen Malers Jan Wellens de Cock (um 1480- um 1527) verbleibe in der Berliner Gemäldegalerie, teilte die SPK am Montag in Berlin mit.
Mit den Nachfahren habe die Stiftung so eine faire und gerechte Lösung gefunden, die die historischen Hintergründe angemessen berücksichtige. SPK-Präsident Hermann Parzinger sprach von einem komplexen Fall.
Die Bilder waren den Angaben zufolge Teil eines Konvoluts von rund 4.400 Kunstwerken, die die Dresdner Bank 1935 an den Preußischen Staat verkaufte. Dieser übergab sie damals an die Berliner Museen.
Der jüdische Kunsthändler Franz Zatzenstein-Matthiesen hatte nach Angaben der Stiftung für seine Berliner Galerie Matthiesen in den 1920er Jahren Kredite aufgenommen. 1933 flüchtete er vor den Nazis in die Schweiz. 1934 übereignete er der Bank zur Tilgung von Restschulden elf Kunstwerke aus seinem Galeriebestand. Diese gelangten im Zuge des Dresdner Bank-Geschäftes 1935 dann in die Staatlichen Museen.
Die nun mit den Erben getroffene Vereinbarung berücksichtigte einerseits den durch die Verfolgung erlittenen Schaden, hieß es. Sie berücksichtige aber auch die Tatsache, dass es um Verbindlichkeiten aus der Zeit vor 1933 ging, die der Galerist auch ohne die Verfolgung hätte tilgen müssen, wenn auch zu wesentlich günstigeren Bedingungen.