Ein ungewöhnliches Integrationsmodell feiert zehnten Geburtstag: Die Hoffungsträger Stiftung in Leonberg bei Stuttgart baut Häuser, in denen Geflüchtete und Einheimische unter einem Dach wohnen. Inzwischen seien in zehn Kommunen 32 Häuser für rund 735 Bewohner entstanden, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Die Hoffnungshäuser seien „eine gute Blaupause für die Kommunen, die die Integration von Geflüchteten voranbringen wollen“, sagte Stiftungsgründer Tobias Merckle.
Das Konzept der Hoffnungshäuser sieht den Angaben zufolge vor, die Wohnungen in etwa zu gleichen Teilen an Einheimische und Flüchtlingsfamilien zu vergeben. Dabei gebe es im Haus viel Raum für Begegnungen. Ein angestelltes Ehepaar sowie ein Team am Standort organisieren das Miteinander.
Da es sich größtenteils um staatlich geförderten Wohnungsbau handele, sei ein Berechtigungsschein erforderlich, hieß es weiter. In den derzeit 229 Wohnungen lebten 489 Geflüchtete und 246 Einheimische. Von ihnen wird auch ehrenamtliches Engagement erwartet.
Afghanistan, Syrien, die Ukraine und Eritrea sind die Herkunftsländer, aus denen die meisten Bewohner in den Hoffnungshäusern stammen. Laut einer Befragung in den Häusern sind mehr als 90 Prozent der Menschen überzeugt, dass das Zusammenleben verschiedener Kulturen hier gut funktioniere.
Das erste Haus öffnete 2016 in Leonberg. Seitdem sind weitere Hoffnungshäuser in Bad Liebenzell, Calw, Esslingen, Konstanz, Nagold, Schwäbisch Gmünd, Sinsheim, Straubenhardt und zuletzt in Öhringen entstanden. Innovativ ist den Angaben zufolge auch die Holzmodulbauweise mit einladenden Gemeinschaftsflächen. (2619/02.11.2023)