Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Angehörigen der Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg sein tiefes Mitgefühl ausgesprochen. Dies gelte auch für Freunde, Kollegen, Nachbarn, sagte er laut Redemanuskript bei einer Gedenkveranstaltung in Magdeburg. Die Stadt sei „im Innersten verwundet“. Die Trauernden seien jedoch mit ihrem Schmerz nicht allein. All jenen, die vor Ort Hilfe geleistet und Trost gespendet haben, gelte besonderer Dank.
Infolge des Anschlags vom 20. Dezember kamen sechs Menschen ums Leben, rund 300 weitere Opfer wurden teils schwer verletzt. Der 50-jährige Täter wurde vor Ort festgenommen. Dem aus Saudi-Arabien stammenden Mann, der als Arzt in Sachsen-Anhalt arbeitete, werden Sympathien zur AfD und eine Ablehnung des Islam nachgesagt.
Steinmeier in Magdeburg: Nein zu Hass und Gewalt
Steinmeier rief dazu auf, sich angesichts des Anschlags nicht von Angst, Wut oder Verunsicherung lähmen und überwältigen zu lassen. Hass und Gewalt dürften nicht das letzte Wort haben dürfen. Magdeburg müsse eine weltoffene Stadt und ein lebens- und liebenswerter Ort bleiben „für alle, die hier ihre Heimat gefunden haben“. Es gelte zusammenzustehen, „weil wir in einer friedlichen, toleranten und solidarischen Gesellschaft leben wollen“.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) betonte, die Demokratie sei „eine Lebensform und Ausdruck einer inneren Haltung des Vertrauens zueinander und der Nächstenliebe“. Diese gemeinsamen Werte habe der Täter verachtet. Die Gedenkveranstaltung war auch der Erinnerung an die Zerstörung der Stadt vor 80 Jahren im Zweiten Weltkrieg gewidmet.