Die Bayernausstellung „Projekt Freiheit – Memmingen 1525“ wird an diesem Samstag (15. März) mit einem prominent besetzten Festakt eröffnet. Die Festansprache in der evangelischen Kirche St. Martin hält Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp werden erwartet. Beginn ist um 11 Uhr. Die Bayernausstellung ist einer der Höhepunkte des Memminger Gedenkjahres „500 Jahre Zwölf Artikel“.
Im Zentrum der Ausstellung und des Gedenkjahres stehen die „Zwölf Artikel“, die Anfang März 1525 in Memmingen von aufständischen Bauern verfasst wurden und als eine der frühesten Forderungen nach Freiheitsrechten in Europa gelten. Miteinbezogen in die Ausstellung ist auch das Kramerzunfthaus als historisch-authentischer Ort, wo die „Zwölf Artikel“ formuliert wurden. Veranstalter ist das Haus der Bayerischen Geschichte, die Ausstellung ist bis 19. Oktober zu sehen.
Präsentiert werden Exponate, Inszenierungen, Medien- und Hands-On-Stationen. Besucher könnten dabei eintauchen in eine „heute fremd anmutende Welt des frühen 16. Jahrhunderts“, sagte der Projektleiter und Historiker Fabian Fiederer für das Haus der Bayerischen Geschichte bei der Ausstellungsvorstellung im Januar. Man stoße dabei aber auch auf durchaus modern wirkende Elemente – gerade bei der Frage nach Freiheit. Denn Freiheit werde heute genauso intensiv verhandelt wie vor 500 Jahren.
Die Ausstellung will außerdem die Sorgen und Nöte der Bauern vor 500 Jahren beleuchten. Zudem zeigt die Ausstellung laut Haus der Bayerischen Geschichte, warum Memmingen zum Versammlungsort der Bauern werden konnte und welche Rolle die Reformation dabei gespielt hatte. Mitwegbereiter der „Zwölf Artikel“ waren unter anderem der Memminger Laienprediger Sebastian Lotzer und der Schweizer Theologe Christoph Schappeler, der in Memmingen den Reformationsprozess einläutete. (0742/10.03.2025)