Nach den Terrorangriffen der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung ist die Zahl antisemitischer Vorfälle in Berlin stark angestiegen. Wie die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) Berlin am Freitag mitteilte, dokumentierte sie für die Zeit zwischen 7. bis 18. Oktober bislang 70 antisemitische Vorfälle, die auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft wurden. Es seien rund drei Mal so viele gewesen wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Fast zwei Drittel der Vorfälle seien israelbezogener Antisemitismus gewesen.
Bekannt wurden demnach ein Fall extremer Gewalt, drei Angriffe, neun gezielte Sachbeschädigungen, drei Bedrohungen, eine Massenzuschrift und 53 Vorfälle verletzenden Verhaltens, darunter zehn Versammlungen, auf denen es zu antisemitischen Äußerungen kam. Unter den Vorfällen ist der Brandanschlag auf die Synagoge und das Gemeindezentrum von Kahal Adass Jisroel in Berlin-Mitte.
Zu der vorläufigen Bilanz gehören auch zwölf Markierungen von Wohnhäusern, bei denen Davidsterne auf Eingangstüren oder in den Eingangsbereich von Häusern geschmiert wurden. Dies erinnerte nach Rias-Angaben an die Kennzeichnungspraxis der Nationalsozialisten, die jüdische Geschäfte mit einem Davidstern markierten.