Die Stadt Kiel erinnert am 7. Mai um 19 Uhr im Rathaus an die Befreiung des Arbeitserziehungslagers Nordmark in Kiel-Russee vor 80 Jahren. Die KZ-ähnliche Haftstätte ist seit 2003 ein Gedenkort, der anlässlich der Gedenkfeier an die Landeshauptstadt übergeben werden soll, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Der Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein hatte sich bislang um die dortigen Informationstafeln und den Gedenkstein gekümmert und mit Veranstaltungen und Rundgängen die Geschichte des Ortes in der NS-Zeit vermittelt.
Das Arbeitserziehungslager Nordmark am Russee war ein Straflager, das 1944 von der nationalsozialistischen Gestapo eingerichtet wurde. Bis 1945 waren dort etwa 5.000 Menschen inhaftiert. Die Häftlinge kamen überwiegend aus Polen und der damaligen Sowjetunion, aber auch aus Schleswig-Holstein und anderen Regionen. Mindestens 578 der Lagerinsassen starben während ihrer Haft.