Die bayerische Staatsregierung hat sich zum Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel vom 7. Oktober gegen alle Formen von Antisemitismus ausgesprochen. „Bayern steht an der Seite Israels“, sagte Staatskanzleiminister Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in München, an der auch der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle teilgenommen hatte. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung und darauf, seine eigenen Sicherheitsinteressen zu definieren.
Bei dem Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel waren 1.200 Menschen getötet worden, rund 250 wurden verschleppt, etwa 100 Menschen befinden sich immer noch in den Händen der Hamas. Hochgerechnet auf die Einwohnerzahl hierzulande hätte es bei einem vergleichbaren Angriff in Deutschland 10.000 Tote auf einen Schlag gegeben. Da werde das Maß der Traumatisierung für das 10-Millionen-Einwohner-Land Israel klar, sagte Herrmann. Man müsse bedenken, dass Israel nur von Feinden umgeben sei, die das Land und seine Menschen auslöschen wollten.
Ein Schwerpunkt des 2022 verabschiedeten interministeriellen Gesamtkonzepts „Jüdisches Leben und Bekämpfung des Antisemitismus“ liege auf der Bildungsarbeit, sagte Herrmann weiter. Ein Beispiel ist laut Kabinettsbericht das Förderprogramm für Studienfahrten nach Israel, die seit dem 7. Oktober 2023 digital stattfinden. Weiterer Schwerpunkt ist die Erinnerungskultur, vor allem mit Blick auf 2025, wenn sich das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung der Konzentrationslager zum 80. Mal jähren. Es sei eine historische Verantwortung, Wissen über jüdisches Leben in Bayern zu vermitteln. (00/2983/08.10.2024)