Die Staatsanwaltschaft Köln hat der Darstellung des Erzbistums widersprochen, die Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen Kardinal Rainer Maria Woelki bedeute, dass der Erzbischof unschuldig sei. Jetzt zu sagen, Woelki sei unschuldig und habe nicht gelogen, „finde ich schon ziemlich stark“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ulrich Bremer, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch). „Ich kann dem nur entgegnen, dass wir in zwei Fällen einen hinreichenden Tatverdacht festgestellt haben, dass der Kardinal also in zwei Fällen falsche Angaben gemacht hat.“
Die Staatsanwaltschaft hatte am Dienstag die Ermittlungen gegen den Kardinal wegen des Verdachts einer Falschaussage vor Gericht eingestellt. Obwohl Woelki in einigen der untersuchten Fälle „hinreichend verdächtig“ sei, fahrlässig einen Meineid oder Falscheid geleistet zu haben, werde keine Anklage erhoben und das Verfahren eingestellt, hatte die Behörde mitgeteilt. Der Kardinal müsse dafür eine Geldauflage in Höhe von 26.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.
Das Erzbistum Köln hatte in seiner Presseerklärung hervorgehoben, dass es sich bei der Zahlung der Geldauflage „ausdrücklich um keine Strafe“ handele. „Der Kardinal ist und bleibt unschuldig“, hieß es zudem in der Erklärung.